Eigentlich galt der Wechsel von Robert Lewandowski zum FC Bayern München als sicher. Doch in einem Interview spricht der BVB-Stürmer von einem „Missverständnis“. Alles nur Show oder steckt doch was dahinter?

Hamburg. Die Geschichte um den neuen Vertrag von BVB-Star Robert Lewandowski nimmt einfach kein Ende. Die Zukunft des Polen beherrscht weiterhin die Schlagzeilen - auch internationaler Medien. Nach Aussagen des Angreifers sei sein Wechsel zum FC Bayern München zur kommenden Saison keineswegs sicher: „Ich werde in der Lage sein, im Januar einen Vertrag zu unterschreiben. Aber ich habe nie gesagt, dass ich einen Vertrag beim FC Bayern unterschreibe. Es war ein Missverständnis“, sagte der Torjäger der englischen Zeitung „The Telegraph“ und fügte an: „Eines Tages würde ich gern in der Premier League spielen. Das wäre eine tolle Erfahrung.“

Die englische Presse reagierte Prompt auf die neuen Gerüchte und brachte die großen Namen der Premier League ins Spiel. "Lewandowski WILL einen Sensations-Wechsel zu Man Utd, Arsenal oder Chelsea", titelte die Daily Star am Dienstag.

Ist das die Wende im Wechseltheater des Stürmers von Borussia Dortmund? Bisher galt es als ausgemachte Sache, dass er zum FC Bayern wechseln wird. Die Frage war lediglich, wann. So hatte der 25-Jährige noch Ende September angedeutet, dass sein erwarteter Transfer nach München Anfang 2014 fix gemacht werden dürfte. Auf die Frage, ob er am 2. Januar sagen könne, dass er zum Champions-League-Sieger gehen werde, hatte der umworbene Stürmer nach dem DFB-Pokalspiel der Dortmunder beim Zweitligisten TSV 1860 München auf deutsch geantwortet: „Ja, weil ich dann offiziell auch den neuen Vertrag unterschreiben kann.“

Auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sagte unlängst bei „Sky 90“, dass Lewandowski zur neuen Saison zum FC Bayern wechseln werde. „Das ist so“, lautete die knappe, aber deutliche Stellungnahme Watzkes. Lewandowskis Berater Maik Barthel soll nun gegenüber Sport1 gesagt haben, dass es sich beim vermeintlichen Wunsch des Polen in England spielen zu wollen, um alte Zitate handeln soll. Ist also alles doch nur viel Wirbel um nichts? Oder hat sich Lewandowski tatsächlich verzockt und muss sich nun nach Alternativen umgucken?

Scheitert der Lewy-Wechsel an Guardiola?

Bei den Bayern soll Trainer Pep Guardiola nicht hundertprozentig überzeugt von einer Verpflichtung des Polen sein. Der spanische Star-Coach ist ein bekennender Fan der „falschen Neun“. Auf dieser Position ist er mit Thomas Müller, Mario Götze und Thiago bereits bestens aufgestellt. Sollte Guardiola entgegen seiner angestrebten Spielphilosophie doch auf eine klassische Sturmspitze setzen, steht immer noch kein Geringerer als Mario Mandzukic im Kader des Rekordmeisters. Der Kroate befindet sich derzeit in bestechender Form und hat sich nach anfänglichen Problemen inzwischen viel Kredit beim neuen Trainer erspielt. „So einen Spieler habe ich mein ganzes Leben noch nicht gesehen“, wird Guardiola in der SportBild zitiert: „Ich liebe diesen Spieler.“

Dessen ungeachtet hatten spanische Medien unlängst berichtet, dass Real Madrid den Torjäger gern schon im Winter verpflichten würde. Zwölf oder 13 Millionen stehen im Raum. Real-Boss Florentino Perez gilt als großer Lewandowski-Fan. Nach dem Final-Einzug der Dortmunder in der Königsklasse gegen Real Madrid, redete Perez minutenlang auf den Polen ein und wollte ihn von einem Wechsel in die spanische Hauptstadt überzeugen. Damals blockte Lewy noch ab - und jetzt? Eigentlich ist es kaum vorstellbar, dass Dortmund seinen Torjäger noch vor den großen Aufgaben in Liga, DFB-Pokal und Champions League noch im Winter ziehen lässt. Zum Saisonende ist hingegen wieder alles möglich.

Der Vertrag von Lewandowski mit dem BVB läuft im Sommer aus. Er wäre damit erst im Sommer ablösefrei zu haben. Der Dortmunder spielt am Dienstag mit der polnischen Nationalmannschaft im Wembley-Stadion gegen England. Auf der Tribüne werden wohl auch einige Scouts von englischen Erstligisten sitzen.