Von Freitag bis Montag versuchen 64 Teams die erste Runde des DFB-Pokals zu überstehen. Bereits am Freitag könnte es zur ersten Überraschung kommen. Drei Hamburger Mannschaften wollen weiterkommen.

Hamburg. Ab 19 Uhr (im Liveticker auf abendblatt.de) beginnt heute die erste Runde des DFB-Pokals der Saison 2013/14. Gleich sechs Mannschaften werden am Abend versuchen, eine Runde weiter zu kommen. Es könnte zu dem zu einer ersten Pokal-Überraschung kommen. Denn Red Bull Leipzig könnte ab 20 Uhr im Heimspiel dafür sorgen, dass Bundesligist Augsburg den Gesetzen des Pokals unterliegt. Zudem spielen Osnabrück gegen Aue und Heidenheim empfängt TSV 1860 München.

Am Sonnabend kommt es bei drei Anstoßzeiten zu zwölf Partien. Unter anderem treffen ab 15.30 Uhr (im Liveticker auf abendblatt.de) Sportfreunde Baumberg gegen Ingolstadt. Und auch für viele Bundesligisten stehen die Gastauftritte in der ersten Runde auf dem Programm. Hoffenheim gastiert in Aumund-Vegesack. Leverkusen mit Ex-HSV-Stürmer Son wird in Lippstadt spielen. Mainz wird gegen Fortuna Köln versuchen, in die nächste Runde zu kommen. Der TSV Neustrelitz wird den FC Freiburg empfangen. Auch für die Borussia Dortmund geht es bereits am Sonnabend los. Die Mannschaft von Trainer Klopp kommen in den hohen Norden zum SV Wilhelmshaven. Zweitligist Kaiserslautern trifft auf den Neckarsulmer SU. Die Energie Cottbus muss in Magdeburg ran. Besonders wird es auch für den Bahlinger SV, die den VfL Bochum empfangen werden.

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Am Sonnabendabend folgen dann noch weitere drei Partien. Um 18 Uhr (im Liveticker auf abendblatt.de) empfängt der TSV 1850 Rosenheim den VfR Aalen. Ab 20:30 Uhr wird der FC Köln in Trier und der VfL Wolfsburg in Karlsruhe gastieren. Der Zweitliga-Aufsteiger möchte gegen die Wölfe wieder zum Pokalschreck werden. „Wir wissen, dass alles passieren kann. Da gibt es genug Geschichten. Wir selbst haben ja mit Hamburg, Duisburg und Freiburg in der vergangenen Saison eine geschrieben“, sagte Trainer Markus Kauczinski vor der Partie. Die Unterschiede zwischen den beiden Fußball-Mannschaften seien ohnehin nicht so groß. „Natürlich ist Wolfsburg uns von der individuellen Klasse überlegen. Aber wir haben schon öfter gezeigt, dass man als Mannschaft so etwas ausgleichen kann.“

KSC-Sportdirektor Jens Todt warnte gleichzeitig davor, die Wolfsburger zu unterschätzen. „Unser Eindruck ist, dass die Mannschaft wesentlich stabiler ist, als noch vor einem Jahr. Da hat sich viel getan“, sagte er. Lediglich die Hitze und die Tatsache, dass Wolfsburg bislang noch ohne Ligaspiel sei, könnten „ein kleiner Vorteil“ für die Badener sein. „Aber natürlich sind wir krasser Außenseiter. Das kann auch gar nicht anders sein“, glaubt er. Kauczinski dagegen setzt voll auf die mannschaftliche Geschlossenheit: „Wir haben Leidenschaft und das Herz am richtigen Fleck. Das macht uns gefährlich. Auch gegen Wolfsburg.“

Am Sonntag steigen dann auch die drei Hamburger Vereine in den Wettkampf um den goldenen Pokal ein. Bereits um 14.30 Uhr spielt Victoria Hamburg gegen Hannover 96. „Hannover muss einen Grotten-, wir einen Sahne-Tag erwischen“, sagte Coach Lutz Göttling über die Aussichten der Hanseaten.

Die viertklassigen Hamburger sind schon Stammgäste im lukrativen nationalen Cup-Wettbewerb. Zum vierten Mal in fünf Jahren hat „Vicky“ den Hamburger Pokal gewonnen und damit die Teilnahme geschafft. Sie träumen vom großen Coup, dem Einzug in die zweite Runde. Der gelang Victoria schon einmal: 2010 mit 1:0 gegen den Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen. Erstmals seit 1952/53 war „Vicky“ unter den Top-32.

Dort zog man sich gegen den VfL Wolfsburg (1:3) überaus achtbar aus der Affäre. Im Vorjahr ließ Victoria im SC Freiburg einen weiteren Erstligisten lange zittern: Freiburgs 2:1-Siegtor fiel erst in der 80. Minute. Victorias Treffer erzielte Jakob Sachs, der im DFB-Pokal schon öfter aufhorchen ließ: 2009 gelang ihm im Trikot des VfB Lübeck das 2:1-Siegtor gegen den Erstligisten Mainz 05, und mit Holstein Kiel stand er im Februar 2012 gar im Viertelfinale gegen Borussia Dortmund. Neben Sachs sind drei Ex-Hannoveraner besonders motiviert für das Duell mit den Niedersachsen: Vincent Boock, Benny Hoose und Conrad Azong wurden im 96-Nachwuchsbereich ausgebildet.

Die Euphorie der Fans ist ungebrochen: Keine zwei Wochen nach dem Vorverkaufsstart war das Match ausverkauft. Ein angedachter Umzug ans Millerntor scheiterte an den Kosten. „Wir hätten wohl noch mal 5000 Karten verkaufen müssen, um das Risiko zu decken“, sagte Manager Roland Lotz. „Sportlich haben wir an der Hoheluft sicher bessere Chancen“.

Weitere Spiele am frühen Nachmittag sind Pfeddersheim gegen Greuther Fürth und Saarbrücken gegen Werder Bremen. Borussia Mönchengladbach muss in Darmstadt und Braunschweig in Bielefeld antreten.

Ab 16 Uhr (im Liveticker auf abendblatt.de) kämpft dann der HSV gegen eine Blamage beim Oberligisten SV Schott Jena. Dann wird sich zeigen, ob das Team von Trainer Thorsten Fink nach der Niederlage gegen Dynamo Dresden aufgewacht ist und Charakter beweist. Ebenfalls vor eine Blamage drücken wollen sich der VfB Stuttgart beim BDC Dynamo und der FSV Frankfurt in Rathenow. Fortuna Düsseldorf versucht sein Glück gegen SC Wiedenbrück 2000. Aufsteiger Hertha BSC spielt in Neumünster. „Eine Mini-Chance haben wir durchaus. Aber nur, wenn uns Hertha unterschätzt“, meinte Neumünsters Trainer Ervin Lamce vor dem Gastspiel des Erstliga-Aufsteigers aus Berlin.

Um 18.30 Uhr (im Liveticker auf abendblatt.de) gastiert mit der FC St. Pauli in Münster. Trainer Michael Frontzeck könnte dabei auf die Elf gegen Karlsruhe zurückgreifen. Allerdings hat sich Dennis Daube erneut verletzt. Nach Außenbandanriss war der 24-Jährige gerade erst ins Training zurückgekehrt, nun klagt er wieder über Knieprobleme. Die Einheit am Mittwochabend musste er abbrechen, begab sich in medizinische Behandlung. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Außerdem versucht der FV Illertissen gegen die Eintracht aus Frankfurt die Pokal-Überraschung. Ab 20.30 Uhr gastiert der 1. FC Nürnberg beim SV Sandhausen.

Doch damit ist das Fußballwochenende noch nicht vorbei. Am Montag warten vier weitere Partien. Zunächst spielen der MSV Duisburg gegen den SC Paderborn 07 und Due Union aus Berlin in Regensburg. Ebenfalls um 18.30 Uhr spielt der FC Schalke in Nöttingen. Am Abend ab 20.30 Uhr tritt dann der deutsche Meister FC Bayern München beim BSV SW Rehden an.