Die Weltranglisten-Erste Anne Haug hat das Weltcuprennen der Triathletinnen in Hamburg gewonnen. Die Bayreutherin siegte im Spurt vor Non Stanford und Jodie Simpson und aus Großbritannien.

Hamburg. Triumph in Hamburg: Mit einem grandiosen Schlussspurt hat die Weltranglisten-Erste Anne Haug das Weltcuprennen der Triathletinnen in der Hansestadt souverän für sich entschieden. Auf der letzten Laufrunde ließ die Bayreutherin Non Stanford und Jodie Stimpson aus Großbritannien 800 Meter vor dem Ziel förmlich stehen und startete einen umjubelten Alleingang.

Diesem Beispiel konnte Jan Frodeno nicht folgen. Der Olympiasieger lag bereits nach dem Schwimmen zehn Sekunden hinter der Spitze, nach dem Radfahren war der Rückstand bereits auf 32 Sekunden angewachsen. Letztlich überquerte der Goldmedaillengewinner von Peking 2008 als Zehnter die Ziellinie auf dem Rathausmarkt, fast eine Minute hinter dem Siegertrio.

Den Sieg holte sich Jonathan Brownlee. Der Weltranglistendritte aus Großbritannien rang auf den letzten Metern etwas überraschend seinen Bruder, London-Olympiasieger Alistair Brownlee, nieder. Rang drei ging an den Olympia-Zweiten Javier Gomez aus Spanien.

„Das Publikum hat mich total getragen. Ich habe mich während des ganzen Rennens superwohl gefühlt. Nur deshalb konnte ich es eiskalt durchziehen, das Rennen wie geplant zu gewinnen. Die Atmosphäre an der Strecke war wie bei Olympia“, sagte Haug.

Sie kassierte dafür 20.000 US-Dollar, landete dabei den ersten deutschen Sieg in der norddeutschen Metropole seit fünf Jahren. Die 30-Jährige lag nach dem Schwimmen noch 43 Sekunden hinter der Spitze, doch mit der Unterstützung ihrer Teamkollegin Svenja Bazlen aus Tübingen holte sie diesen Rückstand nach 20 Kilometern auf dem Rad komplett auf.

Rund 200.000 Zuschauer feuerten die Athletinnen bei hochsommerlichen 27 Grad Lufttemperatur frenetisch an. Haug: „Ohne die tolle Arbeit von Svenja hätte ich das nie geschafft.“ „Hase“ Bazlen landete im Schlussklassement auf Rang 25. Frodeno ging mit seinem Ergebnis gelassen um: „Ich habe alles gegeben und kann ruhig ins Bett gehen. Die Jungs vorne sind einfach superschnell gewesen, dieses Loch konnte ich nicht mehr zulaufen. Es ging am Ende eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung.“Brüder-Paar Brownlee bei Triathlon in Hamburg vornDer Olympia-Dritte Jonathan Brownlee hat den Triathlon der Weltmeisterschaftsserie in Hamburg gewonnen. Der Brite setzte sich im Zielsprint gegen seinen älteren Bruder, den Olympiasieger Alistair Brownlee, durch. Der Spanier Javier Gomez wurde nach 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern auf dem Rad und fünf Laufkilometern Dritter. Jan Frodeno, Olympiasieger des Jahres 2008, kam als bester Deutscher auf Platz zehn.

Das britische Brüderpaar Brownlee hatte sich mit sieben weiteren Begleitern, darunter der Olympia-Silbermedaillengewinner Gomez, auf der Radstrecke abgesetzt. Frodeno verpasste diese Gruppe um wenige Sekunden. Die Spitzengruppe vergrößerte den Vorsprung auf den 20 Radkilometern um den Hamburger Radhausmarkt in der Folge immer weiter und wechselte schließlich mit einer halben Minute Vorsprung vor den schnellsten Verfolgern um Frodeno auf die Laufstrecke.

Dort setzten sich Alistair und Jonathan Brownlee gemeinsam mit Gomez auch von den verbliebenen Konkurrenten ab. Die Entscheidung aber fiel erst auf den letzten Metern: Zweihundert Meter vor dem Ziel erhöhte Jonathan Brownlee das Tempo. Er wurde zwar trotzdem von seinem Bruder Alistair überholt, doch kurz vor dem Ziel schob sich Jonathan Brownlee zurück an die Spitze.

Das Weltcup-Wochenende in Hamburg wird am Sonntag (15.00 Uhr/ARD) mit der Weltmeisterschaft im nicht-olympischen Mixed-Team-Wettbewerb abgeschlossen.

Triathlon-Weltcup in Zahlen

Triathlon-Weltcup in Hamburg, Frauen: 1. Anne Haug (Bayreuth) 57:21 Minuten, 2. Non Stanford 57:35, 3. Jodie Stimpson (beide Großbritannien) 57:36, 4. Andrea Hewitt (Neuseeland) 57:40, 5. Ashleigh Gentle (Australien) 57:41, 6. Gwen Jorgensen (USA) 58:03, 7. Emma Jackson (Australien) 58:12, 8. Anja Knapp (Dettingen) 58:18, 9. Hanna Philippin (Saarbrücken) 58:19, 10. Alice Betto (Italien) 58:20, ...20. Rebecca Robisch (Saarbrücken) 58:46, ...25. Svenja Bazlen (Tübingen) 58:52.

Triathlon-Weltcup in Hamburg, Männer: 1. Jonathan Brownlee, 2. Alistair Brownlee (beide Großbritannien) jeweils 51:05 Minuten, 3. Javier Gomez (Spanien) 51:14, 4. Richard Murray (Südafrika) 51:42, 5. Mario Mola (Spanien) 51:46, 6. Sven Riederer (Schweiz) 51:50, 7. Aurelien Raphael (Frankreich) 51:53, 8. Alessandro Fabian (Italien) 51:56, 9. Ryan Sissons (Neuseeland) 52:00, 10. Jan Frodeno (Saarbrücken) 52:02, ... 27. Maximilian Schwetz (Erlangen) 53:10, ... 30. Franz Löschke 53:12, ...36. Christian Prochnow (beide Potsdam) 53:26.