Antreten dürfen bei dem Wettbewerb nur wohnungslose Spieler: Das Team „Jugend hilft Jugend“ aus Hamburg holte sich im Finale gegen Düsseldorf den Titel und qualifizierte sich gleichzeitig für die kommende EM.

Lübeck. Am Wochenende sind die achten Deutschen Meisterschaften im Straßenfußball auf dem Lübecker Markt zu Ende gegangen. Erstmals konnte sich mit dem Team „Jugend hilft Jugend“ eine Hamburger Mannschaft durchsetzen. Die Altonaer gewannen souverän mit 9:3 gegen das „Team Düsseldorf“, nachdem sie im letzten Jahr nur denkbar knapp das Finale in Bremen verloren hatten.

Bei den Straßenfußball-Meisterschaften treten ausschließlich Spielerinnen und Spieler an, die wohnungslos sind oder waren oder vom Straßenverkauf leben. „Wir wollen diese Menschen und ihre Geschichte vom Rand in die Mitte der Gesellschaft holen“, so Katrin Kretschmer vom Verein Anstoß, der die Deutsche Straßenfußball-Meisterschaft gemeinsam mit der Vorwerker Diakonie organisiert.

Die Deutsche Meisterschaft im Straßenfußball wurde im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zum ersten Mal ausgetragen und findet jedes Jahr an wechselnden Standorten statt. In diesem Jahr trafen insgesamt 19 Mannschaften mit rund 200 Spielern aus 16 verschiedenen Städten aufeinander. In der Lübecker Altstadt zwischen Rat- und Kaufhaus wurde dafür eigens ein Straßenfußballplatz (16 Mal 22 Meter) aufgebaut. Die Begegnungen dauern zweimal sieben Minuten. Da im Straßenfußball mit Bande gespielt wird, gibt es kaum Unterbrechungen – dadurch sind die Partien intensiv und sehr rasant.

Durch den Finalerfolg in Lübeck konnten sich die Hamburger gleichzeitig für den European Homeless Cup Ende des Monats in München qualifizieren. Zudem fungierte die Deutsche Meisterschaft als Sichtungsturnier für den diesjährigen Homeless World Cup in Polen. Für das Großereignis im August vertraut Bundestrainer Jirí Pacourek unter anderem auf die Hamburger Straßen-Fußballer Kai-Uwe Weber und Adley Kölsch.