Draxler schiebt den Wechselgerüchten, er würde Nachfolger von Mario Götze beim BVB werden, einen Riegel vor. Stefan Effenberg soll Top-Kandidat auf den Trainerposten sein.

Hamburg. Schalke 04 ist der Gewinner des Spieltags. Die Königsblauen festigen Rang vier durch den 4:1-Erfolg gegen den HSV und verschaffen sich ein beruhigendes Drei-Punkte-Polster auf Verfolger Eintracht Frankfurt. Jung-Nationalspieler Julian Draxler bereitete den ersten von drei Treffern von Torjäger Klaas-Jan Huntelaar mustergültig vor. Bereits vor dem Anpfiff sorgte Draxler in einem Interview für Aufsehen. „Ich werde zu 100% nicht für Borussia Dortmund spielen“, erklärte er bei Sky und schob den Wechselgerüchten, er würde Nachfolger von Mario Götze beim BVB werden, einen Riegel vor.

Nach dem Spiel legte Draxler noch einmal nach: „Einige haben die Gerüchte für bare Münze genommen, das hat mich traurig gemacht. Ich kann ein für allemal versprechen, dass ich nicht für Borussia Dortmund spielen werde“, sagte Draxler nach beim WDR2.

Bereits bei seinem Auftritt im „ZDF-Sportstudio“ Ende März schloss Draxler einen Wechsel zum BVB kategorisch aus. Kurios: Als Draxler noch in der Jugend spielte, buhlte Dortmund heftig um das Ausnahmetalent. Für den 19-Jährigen war aber damals schon klar, dass sein Herz für Schalke und nicht für den großen Rivalen aus der Nachbarschaft schlägt.

Nach dem Wechsel von Mario Götze vom BVB zu Bayern München war Draxler als Nachfolger gehandelt worden. Der 19 Jahre alte Offensiv-Allrounder steht bei Schalke noch bis Juni 2016 unter Vertrag.

Heldt: Effenberg ist „Trainer der Zukunft“

Nicht nur Draxler beherrscht derzeit die Schlagzeilen abseits des Platzes. Auch hinter der Trainerdebatte steht nach wie vor ein dickes Fragezeichen. Ob der aktuelle Coach Jens Keller die Schalker in der kommenden Saison betreuen wird, ist weiterhin fraglich. Nach Bild-Informationen soll Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg Top-Kandidat auf den Trainerposten sein. „Es ist noch nichts entschieden. Wir werden uns an Spekulationen nicht beteiligen“, sagte Sportdirektor Horst Heldt und nannte Effenberg „einen Trainer der Zukunft“. Der 44-jährige Effenberg wollte Verhandlungen weder dementieren noch bestätigen: „Ich beteilige mich generell nicht an Spekulationen. Natürlich ist es mein Ziel, als Trainer zu arbeiten.“

Sollte Schalke am Ende der Saison auf Platz vier stehen, wonach es derzeit aussieht, fehlen Heldt allerdings die Argumente über die Saison hinaus nicht an Keller festzuhalten. Der 42-Jährige übernahm die Knappen nach der Hinrunde auf Platz sieben. In der Bundesliga liest sich seine Bilanz durchaus positiv. Seit Keller im Amt ist, sammelten nur die in der Liga und in Europa dominierenden Teams FC Bayern München und Borussia Dortmund mehr Punkte als Schalke.

In beiden Pokalwettbewerben schied S04 unter Keller unglücklich aus. Im DFB-Pokal-Achtelfinale kassierten die Königsblauen trotz Überlegenheit kurz vor Schluss das 1:2 gegen Mainz. Im Achtelfinale der Champions League war Schalke gegen Galatasaray nach unglücklichem Spielverlauf drauf und dran, das Spiel doch noch zu drehen, kassierte dann aber den spielentscheidenden Gegentreffer in der Nachspielzeit und schied aus.

Trotz chronischer Inkonstanz führte Keller Schalke zurück in die Erfolgsspur. Doch die Ansprüche im Ruhrgebiet sind groß. Die Verantwortlichen trauen dem Coach wohl nicht den ganz großen Wurf zu. 2011 wurde mit dem DFB-Pokal der letzte Titel nach Gelsenkirchen geholt. Aller Voraussicht nach will Schalke ab der kommenden Saison mit Effenberg auf die Jagd nach weiteren Titeln gehen.