Nationalspieler Götze wird in der nächsten Saison beim FC Bayern München spielen. Der 20-Jährige wechselt für eine festgeschriebene Ablösesumme von 37 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum neuen deutschen Meister.

München. Transfer-Sensation in der Bundesliga: Am Vormittag vor dem Halbfinal-Hinspiel der Champions League des FC Bayern München gegen den FC Barcelona bestätigte Borussia Dortmund den Wechsel von Mario Götze zum neuen deutschen Meister im Sommer. Der Nationalspieler, noch bis 2016 beim BVB unter Vertrag, wird für die festgeschriebene Ablösesumme von 37 Millionen Euro nach München wechseln und dort einen längerfristigen Kontrakt unterschreiben. „Der FC Bayern ist bereit, die zwischen Borussia Dortmund und Mario Götze vereinbarte Ausstiegsklausel zu erfüllen“, teilte der deutsche Rekordmeister mit.

„Wir sind natürlich über alle Maßen enttäuscht, betonen aber, dass sich sowohl Mario als auch sein Berater absolut vertragskonform verhalten haben. Vom FC Bayern hat sich bis zum heutigen Tag in dieser Angelegenheit allerdings kein Offizieller gemeldet“, sagt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Der Abschied des 20-Jährigen wird allerdings zu einem brisanten Zeitpunkt bekannt: Denn neben dem FC Bayern (gegen Barcelona) trifft auch Borussia Dortmund am Mittwoch im Halbfinale der Königsklasse auf Real Madrid. Setzen sich beide deutschen Mannschaften nach Hin- und Rückspiel durch, käme es am 25. Mai im Londoner Wembley-Stadion zum Finale zwischen Bayern und Dortmund – es könnte das letzte Spiel Götzes im Borussia-Dress vor seinem Wechseln nach München sein. Schon am 4. Mai spielen die beiden deutschen Vorzeigeclubs in der Bundesliga gegeneinander. BVB-Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Michael Zorc fordern alle Fans auf, Götze trotz des Wechsels weiterhin zu unterstützen.

Dem FC Bayern war mit der Verpflichtung des spanischen Trainers Pep Guardiola in dieser Spielzeit einer der aufsehenerregendsten Transfers in der Bundesliga-Geschichte gelungen. Bereits im Januar gab es Meldungen, wonach Götze ein Wunschspieler des früheren Barcelona-Coaches sei, der zum 1. Juli seinen Job in München antritt. Zuletzt war zudem intensiv spekuliert worden, dass die Bayern auch BVB-Torjäger Robert Lewandowski abwerben wollen.

Watzke schloss einen Transfer zu Bayern aus

Der wegen der Steuer-Affäre unter Druck geratene Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte im letzten Jahr schon getönt: „Viele haben schon behauptet, nie zu Bayern zu gehen, und sind dann doch bei uns gelandet. Ich habe da keine Sorgen, wenn wir irgendwann einmal Interesse an Götze haben, er weiterhin so gut spielt und wir eine super-attraktive Mannschaft haben, dass man dann sicherlich einmal ins Gespräch kommen wird. Da mache ich mir heute keine grauen Haare. Dass es nicht heute oder morgen ist – aber so einen sympathischen Spieler beim FC Bayern München – das wäre doch eine feine Sache".

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke schloss den Transfer im vergangenen Jahr noch vehement aus. „Mario kommt nicht allen Ernstes auf die Idee, innerhalb Deutschlands zu wechseln. Das können Sie komplett vergessen. Ein Angebot können sich die Bayern sparen. Wir müssten völlig bescheuert sein, Mario dorthin gehen zu lassen“, sagte Watzke und ergänzte: „Mario ist mit uns Meister geworden. Es ist auch noch einmal ein Unterschied, ob einer acht Jahre in einem Verein spielt, die Familie in der Stadt lebt und man sein Leistungsvermögen einordnen kann“, sagt Watzke, „somit kommen für ihn nur drei, vier Vereine auf der Welt infrage. Und die liegen nicht in Deutschland.“

Der in Memmingen/Allgäu geborene Götze spielt seit 2001 für den BVB, für den er in 83 Bundesliga-Spielen 22 Tore erzielte. In der laufenden Saison glänzte er vor allem in der Champions League. In der Nationalmannschaft brachte es Götze bislang auf 22 Spiele (fünf Tore).

BVB-Fans machen ihrem Ärger freien Lauf

Die Nachricht des Transfer-Hammers ist bei den Dortmunder Anhängern bereits wie eine Bombe eingeschlagen. In sozialen Netzwerken machen etliche Fans ihrem Frust über den bevorstehenden Götze-Abgang Luft.

„Für nur 2 Mio mehr im Jahr wechselst du von dem Verein der dir alles gegeben hat, der dich zu dem Spieler gemacht hat, der du jetzt bist ausgerechnet zu den Bayern?“, schreibt ein User auf Götzes Faceboook-Seite. “Am besten wäre, du würdest bis Saisonende nicht mehr für Dortmund spielen, weil das ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht für alle BVB-Fans wäre.“ Drastische Worte wählte ein weiterer Nutzer: „Vom Publikumsliebling zum Erzfeind! Ich wünsch dir kein Glück für die Zukunft!“