Hamburg. Beim Haspa Marathon am Sonntag wird es nun doch eine Schweigeminute für die Opfer des Boston Marathons vom Montag geben. Vor dem Start der Handbiker um 8.45 Uhr wird der drei Toten und 180 Verletzten gedacht. Danach erklingt das Lied "Sweet Caroline" von Neil Diamond, die Hymne der Veranstaltung in Boston. Zudem haben die Hamburger Organisatoren ein Spendenkonto eingerichtet.

Für den Haspa Marathon hat der Hamburger Sportmediziner Prof. Klaus-Michael Braumann noch einige Tipps parat. Problematisch in diesem Jahr war der lange und kalte Winter, der eine gezielte Vorbereitung vieler Läufer erschwert haben dürfte.

"Wenn das Trainingspensum deutlich hinter dem Plan zurückgeblieben ist, sollte man sich darauf einstellen, dass die geplante Endzeit nicht erreicht werden kann", sagt Braumann. "Für Neueinsteiger bedeutet das, noch vorsichtiger als geplant zu beginnen und in der Anfangsphase nicht zu überpacen. Für erfahrene Läufer gilt das Gleiche. Sie sollten aber besser einschätzen können, was sie sich zumuten können."

Wie reagiert der Körper auf den Wetterumschwung? Braumann: "Auch hier sind die individuellen Reaktionen unterschiedlich: Manche blühen auf bei Wärme, für die meisten ist ein abrupter Temperaturanstieg ein Problem. Insbesondere ist jetzt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten." Allerdings werden am Sonntag für den Lauf angenehme Temperaturen um die 13 Grad Celsius erwartet, bei wenig Wind.

Viele Läufer, die im Winter auf hartem Untergrund haben laufen müssen, klagen jetzt über Knie- und Wadenprobleme. Sollten sie trotzdem starten? Braumann: "Es ist häufig, dass man durch Laufen auf glattem und hartem Untergrund kleine Zipperlein an Gelenken, Sehnen und Muskeln entwickelt; vor allem das Rutschen und die kompensatorischen Ausgleichsbewegungen können das Bewegungssystem belasten. Letztlich sollte man die Entscheidung, ob man laufen kann, immer mit seinem Hausarzt oder Orthopäden treffen."

Wie zügelt man seinen Ehrgeiz? Braumann: "Das ist ein großes Problem, weil er dazu führen kann, dass man zu schnell beginnt und konditionelle Probleme bekommt. Wenn man sicher ist, gesund zu sein, werden im schlimmsten Fall Krämpfe und ein totales Erschöpfungsgefühl zum Abbruch der Belastung führen. Das ist nicht gefährlich, aber unangenehm. Idealerweise sollte man sich auf den ersten Kilometern stark an den eigenen Zeitplan halten."