Abendblatt-Reporter Florian Heil begleitete drei Hamburger auf ihrer Lieblings-Laufstrecke: Politikerin Katja Suding, Sportler Michael Stich und Moderatorin Julia-Niharika Sen.

Katja Suding ist auf die Minute pünktlich. Exakt um 16 Uhr fährt sie am vereinbarten Treffpunkt vor, dem Restaurant To'n Peerstall in Othmarschen. Lila Sportpulli, schwarze Dreiviertelhose aus "Funktionsmaterial". Das sieht fachkundig aus. Nur die Fußbekleidung lässt leichte Skepsis aufkommen: abgenutzte K-Swiss Tennisschuhe, geschätzt aus dem Jahr 1989. "Ich wollte nicht zu spät kommen, habe auf die Schnelle meine richtigen Laufschuhe nicht gefunden", erklärt die Fraktionschefin der Hamburger FDP.

Kein Problem, wir wollen schließlich keinen Marathon laufen, sondern eine lockere Runde im Jenischpark drehen, dem bevorzugten Laufrevier der Groß Flottbekerin. Doch trotz strahlenden Sonnenscheins überkommen Suding Zweifel. Die leichten Minusgrade sagen ihr so gar nicht zu, zudem ist sie leicht erkältet. "Bei dem Wetter mache ich sonst eher Indoor-Sport - Pilates, Schwimmen oder Yoga. Ich bin mehr die Sommerläuferin", gesteht die zweifache Mutter.

Einen Tag ganz ohne Bewegung könne sie jedoch nur schwer aushalten, also laufen wir los. Sie federt regelrecht über den Schnee, ich komme mir dagegen vor wie eine Dampfwalze. Doch das Tempo ist entspannt, Suding ebenfalls. Sie plaudert über die verschachtelten Wege, die es im Jenischpark zu erkunden gibt, ihren schlechten Orientierungssinn und die damit verbundenen Schwierigkeiten, den Weg zurück nach Hause zu finden. "Ich wohne ja erst ein gutes halbes Jahr hier, am Anfang verlief ich mich mitunter." Suding hatte sich im vergangenen Sommer nach zwölf Ehejahren von ihrem Mann getrennt und zog danach aus dem gemeinsamen Haus in Rissen aus. Ihr Antrieb, sich regelmäßig zu bewegen, ist ihr jedoch geblieben. "Beruflich sitze ich fast den ganzen Tag. Aber ich möchte gesund und fit bleiben, da ist Sport unumgänglich. Zudem kann ich den Tag beim Laufen gedanklich wunderbar verarbeiten."

Es falle ihr nur selten schwer, das Sofa zu verlassen und loszulegen. Als Politikerin müsse sie sich schließlich auch oft überwinden und Situationen meistern, die mitunter unangenehm sind. Dafür fühle man sich danach befreit. Nicht anders sei das beim Laufen. "Bei beiden Disziplinen tut ein langer Atem gut." Dennoch gebe es einen gewaltigen Unterschied: Suding würde sich selbst durchaus als ehrgeizige Politikerin bezeichnen: Erst 2006 trat sie in die FDP ein, nur fünf Jahre später trug die gebürtige Vechtaerin ihre Partei fast im Alleingang in die Bürgerschaft. Nun will Suding sogar Landeschefin in Hamburg werden. Ihr Ehrgeiz beim Laufen tendiere zugegebenermaßen gegen null. "Ich weiß weder wie schnell ich laufe noch wie lange ich laufe. Ein Halbmarathon oder so etwas käme für mich nicht infrage."

Somit behalte ich die Zeit im Blick, 15 Minuten sind wir jetzt unterwegs. Andere Sportler sind in der winterlichen Umgebung nicht zu sehen. Hier in Othmarschen scheint es viele Sommerläufer zu geben. Dabei kommen einem beim Joggen doch oft die besten Ideen, oder? Suding hat ihre Geistesblitze eher morgens unter der Dusche, verrät sie. Beim Laufen versucht die 37-Jährige komplett abzuschalten. Am liebsten ohne Partner, ohne Musik, nur sie und die Natur. Es sei denn, das Handy klingelt. Auf ihr Smartphone kann Suding auch beim Rennen nicht verzichten. "In erster Linie habe ich Angst, dass ich niemanden erreichen kann, sollte ich mir mal den Knöchel verstauchen", sagt sie. Doch der wahre Grund ist wohl ein anderer: Sie kann nicht ohne. "Ich bin handyabhängig. Wenn ich im Flugzeug sitze, werde ich ganz unruhig, da ich dann nicht up to date bin", gibt sie zu.

Jetzt hat es Katja Suding immerhin schon ganze 23 Minuten ausgehalten, nicht auf ihr Telefon zu gucken. Es scheint ihr dennoch gut zu gehen. Auch die Anzeichen von Erschöpfung halten sich in Grenzen. Laufen bis zur völligen Verausgabung ist auch nichts für die studierte Politik- und Kommunikationswissenschaftlerin. Anders sehe es hingegen beim Bikram Yoga aus. "Das wird bei 40 Grad praktiziert, danach bin ich oft völlig kaputt."

Bei minus zwei Grad im Jenischpark ist Suding nur leicht verschwitzt, was ihrer Attraktivität aber keinen Abbruch tut. Mich interessiert, ob sie während des Laufens schon mal angeflirtet wurde. Schließlich ist sie ja mittlerweile Single. "Wenn dem so wäre, hätte ich es verdrängt. Das würde ich in dieser Situation schon etwas merkwürdig finden. Aber ich werde durchaus beim Laufen angesprochen. Doch dann wollen die Leute mit mir über Politik reden", sagt Suding. Ein Grund mehr, warum ich mir das Thema heute spare. Wir beenden die Runde nach 32 Minuten und trinken noch einen Kaffee.

Ich habe Lust auf einen Schokoriegel, Suding nicht. Sie mag keine Schokolade. Shoppen mag sie übrigens auch nicht. Ob sie denn gar keine Laster habe, will ich wissen. "Chips ab und zu, ein schönes Glas Weißwein abends", sagt Suding. Zum Schluss umtreibt mich noch eine Frage: "Wenn Sie sich etwas aussuchen müssten: Einen Monat ohne Bewegung oder einen Monat ohne Telefon - wofür würden Sie sich entscheiden?" Suding grinst nur, drückt zwei Knöpfe und beantwortet die empfangenen Kurznachrichten der vergangenen Stunde.

Michael Stich liebt das Laufen an den Alsterauen

Es ist frisch an diesem Morgen im März um 9 Uhr. Die Straßen sind menschenleer. Plötzlich biegt Michael Stich um die Ecke. Strammen Laufschrittes nähert sich der 1,93 Meter große Wellingsbüttler dem Alsterlauf, wo wir zum Joggen verabredet sind. Eingepackt nach dem Zwiebelprinzip, dicke Mütze auf dem Kopf. Die aber nur aus ästhetischen Gründen: "Meine Haare stehen mir nach dem Aufstehen immer zu Berge, das will ich niemandem zumuten. Doch davon abgesehen würde ich mir auch bei 20 Grad mehrere Pullover beim Joggen übereinander anziehen. Ich liebe es, zu schwitzen", sagt Stich.

Ich ja auch, aber eigentlich nicht um diese Uhrzeit. Doch der ehemalige Tennisprofi ist einer dieser Morgenläufer, für den der Tag erst nach körperlicher Ertüchtigung, "vollgepumpt mit Sauerstoff", richtig losgeht. Zudem wolle Stich abnehmen, und das ginge zu früher Stunde besser. Ich habe eigentlich nicht den Eindruck, dass der heute 44-Jährige unbedingt Gewicht verlieren müsste. Gut, drei oder vier Kilo mehr wird er draufhaben seit Beendigung seiner Profikarriere, damals war Stich ja auch ein ganz schöner Schlacks. Aber mein Eindruck täuscht offensichtlich. Stich, der seit 2005 mit Alexandra Rikowski in zweiter Ehe verheiratet ist, gibt zu: "Ich habe zu meiner aktiven Zeit 79 Kilo gewogen, der Körperfettanteil lag um die zehn Prozent. Jetzt bringe ich so um die 90 Kilo auf die Waage. Mein persönliches Wohlfühlgewicht liegt etwa bei 87 Kilo - also, auf geht's."

Wir laufen die Alster entlang in Richtung Ohlsdorf. Hier joggt Stich eigentlich immer. Auf nüchternen Magen. Den "Hungerast", den Läufer oft verspüren, wenn die Energievorräte aufgebraucht sind, hat den ehemaligen Leistungssportler beim Joggen auch ohne Müsli am Morgen noch nie gequält. Stich joggt zudem meist alleine. Mal mit Musik, mal ohne, um den Gedanken Raum zu lassen. Er kennt verschiedene Wege, läuft zwischen 6,5 und zwölf Kilometern, je nach Lust und Laune. Dreimal die Woche geht der Direktor des Tennisturniers am Hamburger Rothenbaum auf die Strecke, sofern es der Alltag zulässt. Früher sei er auch um die Außenalster gelaufen, aber das Gedränge wurde ihm zu viel. Außer ein paar Hundebesitzern, die Stich freundlich grüßen, nimmt ihn an den Alsterauen niemand wahr. "Man läuft hier mitten in der Stadt in einer Art Park, sieht ab und an sogar Rehe, das ist Natur pur. Da macht das Laufen dann auch Spaß."

Zumindest meistens. Auch als Ex-Profi gibt es für Stich durchaus Momente, in denen die Bewegung große Überwindung kostet. "Ich hatte mir mal überlegt, einen Personal Trainer zu engagieren, um mich motivieren zu lassen. Doch dann dachte ich mir, dass das ja irgendwie rausgeschmissenes Geld wäre, so als ehemaliger Profisportler. Ich muss mir meine Schwächen einfach selbst eingestehen - wenn ich mal zwei Wochen keine Lust zum Laufen habe, dann lasse ich es eben bleiben." Eine Schwäche gesteht Stich sofort ein - seine Lieblingsbelohnung für einen guten Lauf. "Ein Glas eiskalte Cola, das Original, kein Light-Produkt. Vor allem wenn ich mal am Nachmittag laufe."

Wir kommen für Stichs Verhältnisse langsam voran. Meine kurzen Fragen wirken deutlich gehechelter als seine ausführlichen Antworten. Auch fast 16 Jahre nach Beendigung seiner aktiven Karriere ist der gebürtige Pinneberger offensichtlich noch in guter Verfassung. Zu Profizeiten trainierte er anfangs bis zu sechs Stunden am Tag, später vier, und das an sechs Tagen in der Woche. Andere Tennisspieler hätten noch mehr gemacht, so Stich. "Wir haben bei den Grandslam-Turnieren damals mehrere Fünf-Satz-Matches in Folge absolvieren müssen. Ohne dieses harte Training wäre das kaum möglich gewesen", sagt der ehemalige Weltranglistenzweite. Das Fußballspielen hat der ehemalige Verbandsligakicker mittlerweile ganz aufgegeben. Sogar den Tennisschläger hat Stich weitgehend an den Nagel gehängt. Ab und zu bringt er Urlaubern in der Tennis-Akademie des Clubs Aldiana das Spiel mit dem Filzball näher, ansonsten konzentriert sich Stich heutzutage aufs Joggen. Die 7,4 Kilometer lange Runde um die Außenalster würde er unter Anstrengung immer noch in rund 33 Minuten meistern. Stich stoppt jeden Lauf mit, kann dank einer App genau nachvollziehen, wie viel er am Ende des Jahres dann wirklich gelaufen ist. Außerdem gebe es diese Tage, wo man aus unerfindlichen Gründen nicht müde werde, und dann wolle man auch wissen, ob vielleicht eine neue Bestzeit dabei herausspringt. "Man lernt dadurch, dass man seine Grenzen eigentlich nie erreicht. Es geht immer noch besser."

Einmal war der Gründer der Michael Stich Stiftung seiner Grenze allerdings ziemlich nah. Noch zu seiner Zeit als Profi hing er sich, läuferisch gesehen, eines Tages an einen "kleinen Mann" heran, der recht fix um die Alster lief. Von diesem Tempomacher angetrieben, erreichte Stich seine Rekordzeit von 27 Minuten. "Danach hätte ich mich fast übergeben - und der andere Mann absolvierte einfach noch eine zweite Runde."

Wir nähern uns nach 38 Minuten dem Ausgangspunkt. Meine linke Wade meldet sich und bettelt um eine Regenerationspause. Ein alter Läuferspruch lautet: Wenn beim Aufstehen nichts wehtut, ist man tot. Stich macht noch einen ganz lebendigen Eindruck, dennoch hat er morgens keine Schmerzen. "Ich hatte schon Operationen am Knie, aber da merke ich glücklicherweise gar nichts. Außer ein paar Zipperlein ist alles in Ordnung. Toi, toi, toi."

Bleibt nur noch eine Sache zu klären: Habe ich irgendeinen Retro-Trend verpasst? Genau wie Katja Suding läuft auch Stich mit Schuhen, die eigentlich ins Museum gehören. "Die sind noch aus meiner aktiven Zeit, wurden damals genau an meinen Fuß angepasst", erklärt der Wimbledonsieger. "Nike hat mir Mitte der 90er gleich 50 Paare davon geliefert - davon zehre ich noch heute. Und man glaubt es kaum - aber so alle drei Jahre sind die wieder ,in'."

Julia-Niharika Sen hat Wilhelmsburg für sich entdeckt

Der viel beschworene Sprung über die Elbe - Julia-Niharika Sen hat ihn bereits geschafft. Die Moderatorin des "Hamburg Journals" im NDR-Fernsehen hat den Spreehafen für sich entdeckt. Als Eimsbüttlerin ist es ja nicht gerade üblich, sich läuferisch in Wilhelmsburg zu vergnügen. Doch im Zuge der Vorbereitungen auf die Internationale Bauausstellung, deren Eröffnung Sen auf der Elbinsel präsentiert hat, verliebte sie sich in dieses Areal. "Mir gefällt der Industriecharme einfach - die Kräne, der Hafen, wie hier gearbeitet wird und wurde", sagt die 45-Jährige, die es "etwas ungewohnt" findet, plötzlich Fragen gestellt zu bekommen, anstatt selber welche zu stellen. Doch durch ihre Arbeit im Tara for Children e. V. - ein Verein, der benachteiligte Frauen und Kinder in Indien in lokalen Hilfs- und Schulprojekten unterstützt - sei sie aufgrund der jüngsten Vergewaltigungen in dem asiatischen Land zuletzt öfter als Gesprächspartnerin gefragt gewesen, insofern habe sie sich schon ein bisschen an diese passive Rolle gewöhnt. Ihre indischen Wurzeln und damit auch den fremd klingenden Namen verdankt Sen ihrem Vater, der aus Kalkutta stammt.

Wir laufen los, immer auf dem Deich entlang. Der Wind bläst ziemlich stark, aber Sen hat ganz andere Sorgen. "Ich war im Winter Skilanglaufen und bin dort auf mein Knie gestürzt, an dem ich vor langer Zeit am Meniskus operiert wurde. Jetzt schmerzt das wieder richtig. Und ich habe meine Stützbandage vergessen, ohne die ich eigentlich keinen Sport mache." Doch diese Ausrede lasse ich nicht gelten, munter sprinte ich voran. Sen folgt, bremst mich jedoch sofort ab. "Ich laufe langsam, ganz bewusst, manchmal walke ich auch. Schon als Kind habe ich es gehasst, 100 Meter zu sprinten. Ich habe einfach keine Luft mehr bekommen."

Das will ich nicht riskieren und drossele das Tempo. Mit anderen zu laufen sei eigentlich Stress für die Mutter zweier erwachsener Kinder, die aus früherer Partnerschaft stammen. Mittlerweile ist sie mit einem Hamburger Juristen liiert. Sen joggt lieber auf einsamen Strecken. So wie hier, wo uns außer zwei Spaziergängern am Nachmittag überhaupt niemand begegnet. Oder bei Regen. Immer mit Musik im Ohr. Den letzten Sommer über ließ sich Sen von "Zaz" berieseln, einer französischen Chanson-Sängerin. Immer dieselbe CD. "Bei ihr würde ich auch eine Ausnahme machen. Zaz dürfte mich mit ihrer Gitarre beim Laufen begleiten", gesteht Sen.

Manchmal rennt die Moderatorin des Hamburger Presseballs auch an der Elbe entlang, von Ottensen bis Teufelsbrück, dann aber eher im Sommer gegen 21 Uhr, wenn die Scharen von Läufern bereits wieder zu Hause sind. Den Weg dorthin legt sie mit dem Fahrrad zurück. Direkt vor der Haustür seien die Möglichkeiten schließlich begrenzt. "In Eimsbüttel selbst gibt es ja nur diesen kleinen Weiher. Wenn man da zehnmal rumläuft, ist das auch irgendwann öde."

Sen erzählt von ihren Erfahrungen mit Ashtanga Yoga, der östlichen Form des Power-Yoga, der Entwicklung des Stadtteils Wilhelmsburg und von der alten Zollstation, die jetzt geschlossen ist und uns diesen Lauf deshalb erst ermöglicht. 13 Minuten sind wir jetzt unterwegs, ihre Sätze werden kürzer. "Ich laufe, sie können gehen", schlägt sie mir vor. So langsam sind wir wirklich nicht unterwegs, aber Sen versucht sich für ihr Tempo zu rechtfertigen. Reden beim Laufen sei ungewohnt für sie." Die Leute sagen zwar immer, ich würde so sportlich aussehen, aber das ist offenbar eine gelungene Täuschung", sagt sie und grinst.

Sie sieht in der Tat sportlich aus mit ihrer professionellen Laufhose und den modernen Adidas-Schuhen, an denen noch original kubanischer Schlamm aus dem letzten Urlaub klebt. Doch das sei ausschließlich ihrer gesunden Ernährung und den Genen zuzuschreiben, Sport habe keinen Einfluss auf ihre Figur. "Früher, als Kind, habe ich Sport regelrecht gehasst", erzählt Sen. Sie sei ein Mädchen gewesen, das lieber in der Stube saß und Bücher las. Bundesjugendspiele waren der Horror.

Mit 30 erst merkte die Journalistin, dass ihr Bewegung auch guttun kann, vor allem, wenn sie auf ihre Atmung achtet. Drei Schritte einatmen, einen ausatmen - seitdem kommt Sen nicht mehr aus der Puste. Die Überwindung sei zwar immer noch nicht einfach, aber nach einem Lauf fühle sie sich regelrecht erhaben. "Manchmal streichel ich meinen inneren Schweinehund auch und sage ihm: Okay, wir bleiben heute zu Hause."

Nach 24 Minuten schmerzt ihr lädiertes Knie, wir müssen das Tempo weiter drosseln. Ich bitte Sen, doch kurz Platz zu machen, die Rentner hinter uns wollen schon die ganze Zeit durch. Sie lacht, erträgt meinen Versuch, humorvoll zu sein, und macht gute Miene zum bösen Spiel. Ich solle mir mal ihre Narbe angucken, dann wüsste ich, was die Ärzte mit dem Knie angestellt haben. Ich schlage vor, zurückzulaufen und noch ein Wasser bei "Uschis Imbiss" zu trinken. Sen stimmt zu. Das reduziere dann auch die Gefahr, noch von einem Hund angefallen zu werden. "Mir ist das beim Laufen mal passiert, in Bayern. Da bin ich von einem Schäferhund gebissen worden. Seitdem habe ich ordentlich Respekt vor diesen Tieren", verrät die gebürtige Kielerin.

Der bodenständige Imbiss ist ganz nach Sens Geschmack, er passe einfach in diese Umgebung. Zur Eröffnung der Internationalen Gartenschau Ende April wird sie als Moderatorin bereits ihrem nächsten beruflichen Auftrag auf der Elbinsel nachgehen. Und dann darf Sen auch wieder selbst die Fragen stellen.