Kaymer und Siem gehören zu den besten 64 Golfern, die von Mittwoch an im K.o.-System bei der Matchplay Championship antreten.

Hamburg. Dass Martin Kaymer das Spiel Mann gegen Mann besonders liebt, hat er mit seinem letzten Winner-Put beim Ryder Cup gezeigt. „Matchplay ist super. Ich habe schon das eine oder andere Mal beweisen können, dass mir dieses Format liegt“, sagte Kaymer der Nachrichtenagentur dpa vor seinem Start am Mittwoch bei der Matchplay Championship gegen den Südafrikaner George Coetzee. Ganz in der Nähe seiner Wahlheimat in Scottsdale/Arizona spielen die weltbesten 64 Golfprofis im Ritz-Carlton Golf Club in Dove Mountain um 8,75 Millionen Dollar. Der Siegerscheck beläuft sich auf 1,4 Millionen.

„Natürlich ist es das große Ziel, wie vor zwei Jahren im Finale am Sonntag mitzuspielen. Aber ich denke erst einmal von Tag zu Tag, das ist das einzig Richtige im Matchplay. Zunächst wartet mit George Coetzee ein formstarker Gegner“, sagte der 28-Jährige. 2011 hatte er gegen Luke Donald im Finale verloren. Der Weltranglistendritte aus England tritt dieses Mal gegen Marcel Siem an.

Wie speziell und schwer das Turnier ist, das wie ein Grand Slam im Tennis gespielt wird, zeigt das Abschneiden von Tiger Woods in den vergangenen Jahren. Die Nummer zwei der Welt kam seit seinem Sieg 2008 nicht über Runde zwei hinaus. Der 37-Jährige wählte dieses Mal eine ungewöhnliche Vorbereitung: Er schlug den Ball am Sonntag mit US-Präsident Barack Obama in einer geselligen Runde in Florida.

Kaymer konzentrierte sich ganz auf die Wettkampfvorbereitung und nutzte die guten Wetterbedingungen in den USA. „Die letzten beiden Wochen waren gut. Ich konnte intensiv trainieren und mich auf die kommenden Wochen mit einigen wichtigen Turnieren vorbereiten. Ich fühle mich gut“, betonte der Rheinländer, der die erste Saison sowohl in Europa als auch auf der besser dotierten PGA-Tour spielt.

Den besonderen Reiz im Matchplay hat Kaymer im September im vorletzten Match des Kontinental-Vergleiches erlebt. Als vorletzter Spieler glänzte er gegen den Amerikaner Steve Stricker und demonstrierte auf der Zielgeraden seine Nervenstärke. „Auf der einen Seite kannst du deinen Gegner mit tollen Schlägen oder Putts extrem unter Druck setzen. Gleichzeitig ruiniert man sich durch ein Doppel- oder Triplebogey nicht direkt den ganzen Score, sondern man gibt nur ein Loch ab. Besonders gerne denke ich an mein letztes Duell beim Ryder Cup zurück“, beschrieb Kaymer den besonderen Modus.

Einige Proberunden hat auch Siem auf dem Platz schon gedreht, er ist vergangene Woche vor dem schlechten Wetter in Deutschland geflüchtet. „Hier ist es absolut Weltklasse, ich kenne den Platz jetzt schon ein bisschen“, sagte Siem der dpa: „Ich bin gut drauf und freue mich auf das Match gegen Luke. Zu Amateurzeiten habe ich ihn geschlagen, warum jetzt nicht?“