Der Gastgeber besiegte Slowenien mit 26:22, Dänemark behielt gegen Kroatien die Oberhand: 30:24 hieß es am Ende.

Barcelona. Die spanischen Handballer stehen im Finale ihrer Heim-WM und dürfen vom ersten Titelgewinn seit dem WM-Triumph von 2005 träumen. Der Gastgeber, der im Viertelfinale das deutsche Team aus dem Turnier geworfen hatte, besiegte Außenseiter Slowenien im Halbfinale in Barcelona nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit mit 26:22 (13:12). Gegner im Finale ist Europameister Dänemark, der den Olympiadritten Kroatien in einer teils hochklassigen Partie 30:24 (14:11) bezwang.

Die Dänen greifen im Endspiel am Sonntag (17.15 Uhr/Sport 1) nach ihrem ersten WM-Titel. Für die Iberer ist es die zweite Endspiel-Teilnahme in der WM-Geschichte. Slowenien, das sich erstmals für ein WM-Halbfinale qualifiziert hatte, trifft im Spiel um Platz drei am Samstag (19.00 Uhr) auf Kroatien. Bester spanischer Werfer war Joan Caellas mit fünf Treffern, bei den Slowenen traf Gasper Marguc am häufigsten (7 Tore).

„Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir hatten in der ersten Hälfte aber unsere Schwierigkeiten, vor allem in der Abwehr. Das wurde dann deutlich besser. Zudem hat Arpad Sterbik im Tor sehr gut gehalten“, sagte Spaniens Trainer Valero Rivera. Und Kreisläufer Julen Aguinagalde ergänzte: „Ich bin froh, dass wir im Finale stehen, aber auch ein bisschen traurig, dass wir nicht so gut gespielt haben.“

Vor den Augen des spanischen Fußball-Nationalspielers Andres Iniesta tat sich der Favorit im Palau Sant Jordi lange Zeit schwer. Von der Leidenschaft, die Spanien noch im Spiel gegen Deutschland ausgezeichnet hatte, war zunächst wenig zu spüren. 14.000 Zuschauer in der nicht ausverkauften Halle sahen ein durchschnittliches Handballspiel. In der Abwehr standen die Spanier gewohnt sicher, doch vorne fehlten zunächst die zündenden Ideen.

Dänemark zeigte im zweiten Halbfinale dagegen eine ganz starke Vorstellung. Angetrieben vom überragenden Flensburger Anders Eggert (9 Tore) legte der Vize-Weltmeister von 2011 den Grundstein für seinen Erfolg bereits im ersten Durchgang. Hinten rührte die 6:0-Abwehr mit dem in der ersten Hälfte grandiosen Niklas Landin im Tor Beton an, vorne traf vor allem Eggert zunächst nach Belieben. „Der Typ scheint keinen Druck zu kennen, hat immer Spaß. Der spielt so, als wenn er am Sonntag mit seinem Sohn, wenn er denn einen hat, beim Fußball oder Handball ist“, sagte Stefan Kretzschmar.

Schon zur Halbzeit hatte der Linksaußen sieben Treffer auf seinem Konto. Und Keeper Landin, der bei Bundesliga-Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen unter Vertrag steht, hatte zu diesem Zeitpunkt bereits acht Paraden in der Statistik. Die Kroaten, die im Viertelfinale noch Titelverteidiger Frankreich ausgeschaltet hatten, fanden im Positionsangriff zu selten ein Mittel gegen den massiven dänischen Mittelblock. Die im Turnier noch ungeschlagenen Skandinavier enteilten schnell auf 8:3, kurz vor der Pause erzielte Eggert mit seinem 50. Turniertreffer das 13:8 (27. Minute).

Im zweiten Abschnitt hielt Kroatien die Partie zunächst ausgeglichen, am Ende setzten sich die Dänen aber souverän durch.