Die norddeutschen Tennisdamen stehen in Melbourne in Runde drei. Lübecker Kamke muss wegen lädierter Schulter aufgeben.

Melbourne. Angelique Kerber und Julia Görges haben bei den Australian Open mühelos die dritte Runde erreicht. Kerber setzte sich am Mittwoch in Melbourne gegen die Tschechin Lucie Hradecka mit 6:3, 6:1 durch. Görges deklassierte kurz darauf die Schweizerin Romina Oprandi mit 6:3, 6:2.

Nach einem freien Donnerstag spielt das Fed-Cup-Duo beim ersten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison nun am Freitag um den Einzug ins Achtelfinale. Kerber trifft dann auf die nicht zu unterschätzende amerikanische Wildcard-Inhaberin Madison Keys. Görges bekommt es mit der Siegerin des Duells Samantha Stosur (Australien) gegen Zheng Jie (China) zu tun.

Pech hatte dagegen Tobias Kamke. Der Lübecker musste seine Zweitrundenpartie gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka beim Stand von 3:6, 6:7 (4:7) wegen einer Verletzung an der rechten Schulter aufgeben. „Bei einem Überkopfball an der Grundlinie ist es mir voll in die Schulter reingezogen“, berichtete der 26-Jährige. „Der Physiotherpeut hat mir dann Schmerztabletten gegeben, aber ich konnte nicht mehr richtig aufschlagen. Es ist dann bei jedem Aufschlag schlimmer geworden, deshalb hätte ich auch aufgegeben, wenn ich den zweiten Satz gewonnen hätte.“

Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte der Weltranglisten-90. mit dieser Art von Schulterblessur zu kämpfen. Damals hatte es nur zwei Tage gedauert, bis die Beschwerden abgeklungen waren. Was die Verletzung für seinen Einsatz im Davis Cup Anfang Februar in Argentinien bedeutet, ist noch unklar. „Ich hoffe, es ist in ein, zwei Tagen wieder weg, so dass ich im Davis Cup dabei sein kann“, sagte Kamke.

Nach seiner Rückkehr nach Hamburg will Kamke sofort zu seinem Arzt gehen, um mit Hilfe eines MRT eine genaue Diagnose zu bekommen. Der Norddeutsche war von Teamchef Carsten Arriens erstmals für das deutsche Team nominiert worden. Zur Mannschaft zählen in Buenos Aires auch Philipp Kohlschreiber (Augsburg), Florian Mayer (Bayreuth) und Christopher Kas (Trostberg).

Kerber und Görges hatten leichtes Spiel

Keinerlei Schwierigkeiten hatte Kerber. „Ich bin froh, dass ich in zwei Sätzen durch bin und ein bisschen Kraft sparen konnte“, sagte die Kielerin nach ihrer souveränen Vorstellung in der Margaret Court Arena. Die deutsche Nummer eins verwandelte nach gerade einmal 69 Minuten ihren zweiten Matchball. „Man muss gegen Lucie immer sehr fokussiert bleiben, das ist mir gelungen“, meinte die Linkshänderin, die am Freitag ihren 25. Geburtstag feiert.

Görges hatte bei ihrem zweiten Auftritt in der Millionen-Metropole am Yarra River ebenfalls leichtes Spiel. Die 24-Jährige nahm ihrer Gegnerin in beiden Sätzen sofort den Aufschlag ab und zeigte insgesamt eine konzentrierte Leistung. „Ich habe mich im Vergleich zur ersten Runde gesteigert, was auch nötig war“, meinte Görges, die zum Auftakt gegen die russische Qualifikantin Vera Duschewina über drei Sätze hatte gehen müssen. Gegen Oprandi benötigte die Schleswig-Holsteinerin dagegen nur 64 Minuten.