Der Weltcup der Nordischen Kombination im französischen Chaux-Neuve wurde vor allem dank Edelmann zu einer deutschen Erfolgsgeschichte.

Chaux-Neuve/Köln. Erst stürmte Vizeweltmeister Tino Edelmann mit einem fulminanten Schlusspurt zum ersten deutschen Saisonsieg, dann raste er nur 24 Stunden später zusammen mit Weltmeister Erik Frenzel im Teamsprint zum nächsten Triumph. Der Weltcup der Nordischen kombination im französischen Chaux-Neuve wurde vor allem dank Edelmann zu einer deutschen Erfolgsgeschichte. Wenige Wochen vor der WM in Val di Fiemme (20. Februar bis 3. März) knüpften die Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) damit an die Erfolge vergangener Tage an.

Zudem war es seit 673 Tagen wieder der erste Zweifach-Erfolg der Kombinierer an einem Wochenende - und Edelmann überstrahlte dabei alle. „Er hat gezeigt, dass er wieder ganz vorne mitspringen kann. Er ist derzeit einfach extrem motiviert. Was er momentan für ein Engagement bringt, ist wirklich der Wahnsinn“, lobte Sprungtrainer Ronny Ackermann den Dominator des Wochenendes. Den einstigen Top-Athleten dürfte dabei vor allem erleichtert gewesen sein, dass Edelmann und Co. nach erheblichen Problemen zu Beginn des WM-Winters vor allem auf der Schanze wieder glänzten.

Unweit der Schweizer Grenze lag das Erfolgsgeheimnis sowohl im Einzel als auch im Teamsprint in der Luft. Mit sehr guten Sprüngen lieferten die DSV-Athleten dabei die Grundlage für ihre Erfolge. Und Edelmann? Der war zwar zufrieden, zeigte sich im Moment des Triumphes aber dennoch selbstkritisch und erkannte noch Steigerungsmöglichkeiten. „Auf alle Fälle gibt es da noch Potenzial, das war alles noch nicht so stabil. Wobei ich aber sagen muss, dass ich hier recht gute Sprünge gezeigt habe. Wenn es läuft, dann werden auch mal Fehler verziehen. Dieser Sport ist einfach verrückt“, sagte der 27-Jährige aus Zella-Mehlis. Verrückt war auch, wie sich Edelmann im Einzel im Teamsprint seinen ersten Saisonsieg gesichert hatte.

Mit einem Geistesblitz überraschte er den Österreicher Bernhard Gruber, zog aus dem Windschatten vorbei und überquerte mit dem hauchdünnen Vorsprung von 1,6 Sekunden als Erster die Ziellinie. Ähnlich eng ging es auch im Teamsprint zu, in dem Edelmann/Frenzel das norwegische Duo Magnus Moan und Jörgen Graabak um 1,4 Sekunden auf den zweiten Platz verwiesen. Angesichts der berauschenden „Edelmannschen“ Top-Leistungen ging fast ein bisschen unter, dass auch die weiteren deutschen Athleten angeführt von einem starken Frenzel mit guten Ergebnissen glänzten. Frenzel hatte am Samstag im Einzel als zweitbester Deutscher auf Rang fünf direkt hinter Börn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) nur knapp das Podium verpasst. Zufrieden war er dennoch. „Ich glaube, es fehlt noch die ein bisschen die Selbstverständlichkeit. Jetzt muss ich aber auf diesem Niveau weiterarbeiten, dann bin ich zuversichtlich. Es war ein wichtiger Schritt nach vorn, darauf kann man aufbauen“, sagte Frenzel.

Bei seiner Aufholjagd im Einzel profitierte der 21-Jährige aus Oberwiesenthal auch vom laufstarken Kircheisen, der mit Frenzel einen „Deutschland-Express“ bildete und auf den fünften Platz raste. Johannes Rydzek (Oberstdorf) verpasste dort als „schlechtester“ Deutscher und Rang elf nur knapp den Sprung unter die Top 10. Das störte an diesem erfolgreichen Wochenende aber wirklich niemanden mehr. SID nr ma