Bei einem Trainingsspiel gegen FK Lokomotiv Taschkent verletzte sich der niederländische Nationalspieler erneut am Oberschenkel.

Abu Dhabi. Viel schlechter hätte das erste Wüsten-Testspiel in Abu Dhabi für den HSV am Montagabend wohl nicht laufen können. Vor 14 (!) Zuschauern besiegten die Hamburger den eher drittklassigen usbekischen Klub Lokomotiv Taschkent im Zayed-Sport-Stadium zwar mit 3:1, allerdings musste Trainer Thorsten Fink bereits in der ersten Halbzeit eine Zerrung Rafael van der Vaarts und im zweiten Durchgang eine Knieverletzung Tolgay Arslans verschmerzen.

„So etwas nervt im ersten Spiel des Trainingslagers natürlich gewaltig. Aber ich bin guter Dinge, dass es bei ihnen nicht so schlimm ist“, sagte Fink, der nun in den Tests an diesem Dienstag und am Mittwoch auf seine beiden Kreativkräfte verzichten muss.

Bereits nach 35 Minuten signalisierte van der Vaart, dass er Probleme mit dem rechten Oberschenkel habe. Zur Erinnerung: Am 23. November zog sich der Niederländer im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf ebenfalls am rechten Oberschenkel einen langwierigen Muskelfaserriss zu, den er gerade erst ausgeheilt hatte. Doch bereits auf dem Weg in die Kabine, gab der 29-Jährige zumindest eine Teilentwarnung: „Möglicherweise ist es eine Zerrung, aber es ist nicht die gleiche Stelle wie zuletzt bei meinem Muskelfaserriss. Ich glaube, dass es nicht schlimm ist.“ Auch Mannschaftsarzt Philip Catala-Lehnen, der an diesem Abend mehr als erhofft zu tun bekam, konnte nach dem Spiel die Nerven von Trainer Fink beruhigen: „Es scheint nichts Schlimmes zu sein, vielleicht eine leichte Zerrung.“ Eine genaue Untersuchung am späten Abend bestätigte die Vermutung: Wegen einer leichten Zerrung wird der 29-Jährige ein paar Tage pausieren, gegen Nürnberg beim Rückrundenauftakt soll er aber wieder dabei sein.

Ähnliches gilt auch für Van-der-Vaart-Ersatz Arslan, der zu allem Überfluss in der 71. Minute das Feld humpelnd verließ. Der 22-Jährige war vor dem Gegentor mit Taschkents Abdullaev Sadr zusammengestoßen, blieb anschließend minutenlang liegen. Doch auch Arslan, für den das gerade mal 18-jährige Talent Valmir Nafiu ins Spiel kam, war nach der Partie guter Dinge. „Ich denke, dass es nichts Schlimmes ist. Aber beim Schlag hat plötzlich alles zugemacht.“ Erleichtert konnte Mannschaftsartz Catala-Lehnen relativ schnell ausschließen, dass sich das Knie verdreht habe. Nach der Untersuchung am Abend war klar, dass Arslan nur ein paar Tage mit dem Training pausieren muss: „Es scheint nichts Ernstes zu sein“, sagte Catala-Lehnen.

Der sportliche Wert der Partie blieb am Ende des Abends nur zweitrangig. Erwähnenswert sind lediglich noch die schön herausgespielten Treffer durch Artjoms Rudnevs (50.), Dennis Aogo (61.) und Marcus Berg (74.). „Ein wenig ärgerlich ist nur, dass der Gegner immer einen Schritt zu spät kam, das eigene Unvermögen dann durch Härte kompensiert hat“, sagte Fink, der dann aber doch ein insgesamt versöhnliches Fazit zog: „Mal abgesehen von den Verletzungen war ich mit dem Spiel meiner Mannschaft ganz zufrieden.“

HSV: Adler – Diekmeier, Mancienne, Westermann, Lam – Badelj – Arslan (74. Nafiu), Aogo – van der Vaart (35. Skjelbred) – Son (67. Berg), Rudnevs.

Tore: 1:0 Rudnevs (50.), 2:0 Aogo (61.), 2:1 Sadr (71.), 3:1 Berg (74.).