Nach dem Weggang von Dieter Hecking übernimmt das Trainergespann Michael Wiesinger und Armin Reutershahn das Ruder beim „Club“.

Nürnberg. Michael Wiesinger und Armin Reutershahn sollen den 1. FC Nürnberg in der Fußball-Bundesliga weiter auf Kurs halten. An Heiligabend schenkte sich der „Club“ diese Lösung für die Nachfolge von Trainer Dieter Hecking, der zum VfL Wolfsburg abgewandert war. „Wir haben alle Optionen intensiv geprüft und sind zu dem Entschluss gekommen, dass der Club mit dieser Konstellation die sportliche Herausforderung der Rückrunde bestreiten wird“, erklärte Sportvorstand Martin Bader. Ähnlich wie bei Bayer Leverkusen durch Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski ist beim FCN ein Trainergespann in der Verantwortung.

„Mit Michael Wiesinger und Armin Reutershahn haben wir zwei Trainer aus den eigenen Reihen, die Vertrauen und hohe Akzeptanz genießen“, sagte Bader laut Vereinsmitteilung. Das Trainergespann werde eine „intakte“ Mannschaft übernehmen, sagte er.

Wiesinger soll beim Tabellen-14. künftig „die finalen Entscheidungen treffen und fungiert für Medien und Öffentlichkeit als Ansprechpartner“, hieß es in der Vereinsmitteilung vom Montag. Darin wird auch ausgeführt, dass die beiden „in der Rückrunde 2012/13 die sportliche Verantwortung“ übernehmen. Wie es danach weitergehen soll, will der FCN im Frühjahr überlegen.

„Michael hat eineinhalb Jahre im Nachwuchs-Leistungs-Zentrum hervorragende Arbeit geleistet. Als neuer Trainer soll er neue Impulse geben“, sagte Bader über den Mann, der am 27. Dezember 40 Jahre alt wird.

Wiesinger spielte von 1993 bis 1999 beim 1. FC Nürnberg und erzielte in 186 Spielen 25 Tore. Als Trainer arbeitete er im Profibereich von 2008 bis 2010 beim FC Ingolstadt. Seit 2011 trainierte er die U23 des Club. „Der 1. FC Nürnberg ist mein Verein, hier war ich Spieler, hier arbeite ich seit eineinhalb Jahren mit viel Herz und Leidenschaft. Genau hier nun die Möglichkeit zu bekommen, die sportliche Herausforderung anzugehen, ist etwas Besonderes“, sagte der neue Bundesliga-Coach, der in seiner Profi-Laufbahn auch für den FC Bayern und den TSV 1860 München auflief.

Der 52-jährige Reutershahn arbeitet seit 2009 als Assistenz-Trainer bei den Franken. Als Co-Trainer war er zuvor schon bei Bayer Uerdingen, dem Hamburger SV und Eintracht Frankfurt im Einsatz. „Armin ist eine wichtige Konstante für die Mannschaft, die sie gut kennt“, erläuterte Bader. „Seine Fähigkeiten und Qualitäten als Mensch und Trainer bei der Arbeit auf dem Trainingsplatz haben wir schätzen gelernt.“ Die offizielle Vorstellung des Trainergespanns soll zum Trainingsauftakt am 3. Januar (14.00 Uhr) erfolgen.

Vor zwei Tagen war Hecking vom VfL Wolfsburg als Trainer verpflichtet worden. Nach drei Jahren in Nürnberg konnte der Coach wegen einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag wechseln. Dafür kassierte der FCN eine Ablöse. Bei den Niedersachsen steht Hecking bis 2016 unter Vertrag.

„Ein sinkendes Schiff hätte ich bestimmt nicht verlassen. Es ist natürlich hypothetisch, aber hätten wir jetzt nur 14, 15 Punkte, hätte sich die Situation ganz anders dargestellt. Die Mannschaft hat in den letzten Wochen die Kurve bekommen, ich bin sicher, dass sie in der Lage ist, ihre Ziele zu erreichen“, sagte Hecking in den „Nürnberger Nachrichten“ (Montag). „Es ist eine stabile Mannschaft, die willig ist und einen sehr guten Charakter hat. Ein neuer Trainer kann jetzt ein Anreiz sein, es gehört immer zum Fußball, neue Impulse zu setzen...“