Meister Dortmund verliert in Unterzahl nach vielen umstrittenen Entscheidungen 2:3 gegen Wolfsburg. Bayern siegt 2:0 im bayerischen Derby.

Köln. Bayern München marschiert in der Fußball-Bundesliga von Rekord zur Rekord, Borussia Dortmund muss nach einem schwarzen Samstag die erfolgreiche Titelverteidigung dagegen wohl endgültig abschreiben. Die bereits zuvor als Herbstmeister feststehenden Münchener (41 Punkte) gewannen das bayerische Derby beim Tabellenvorletzten FC Augsburg 2:0 (1:0) und bauten den Vorsprung an der Spitze zumindest vorübergehend auf elf Punkte aus. Mit nur einem Auswärts-Gegentor in der Hinserie verbesserten die Bayern die neun Jahre alte Bestmarke des VfB Stuttgart.

Der erste Verfolger Bayer Leverkusen spielt erst am Sonntag bei Hannover 96, wo Trainer Mirko Slomka am Samstag seinen Vertrag bis 2016 verlängerte. Der BVB hat nach der mehr als unglücklichen 2:3 (1:2)-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg sogar schon 14 Zähler Rückstand auf die Bayern. Noch zwei Zähler dahinter folgt der Revier-Rivale Schalke 04, der in Stuttgart mit 1:3 (1:2) verlor, Stuttgarts Vedad Ibisevic war mit drei Toren der Mann des Tages.

In den unteren Tabellenregionen besiegte der 1. FC Nürnberg (19) Fortuna Düsseldorf (18) mit 2:0 (1:0) und zog dadurch am Aufsteiger vorbei. Der SC Freiburg (23) könnte sich nach dem 1:0 (1:0) gegen Aufsteiger und Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth endgültig von der Abstiegsregion verabschiedet haben. Am Abend standen sich noch Eintracht Frankfurt und Werder Bremen gegenüber, am Sonntag empfängt Borussia Mönchengladbach den FSV Mainz 05.

In Augsburg brauchten die Bayern 40 Minuten und einen berechtigten Elfmeter (Handspiel von Gibril Sankoh) zum Führungstor von Thomas Müller. Nationalstürmer Mario Gomez legte zwei Minuten nach seiner Einwechslung das 0:2 nach (63.).

Der BVB erwischte durch das sechste Saisontor von Marco Reus (6.) einen Start nach Maß und bestimmte das Spiel, dann griff Schiedsrichter Wolfgang Stark ins Geschehen ein. Zunächst übersah er eine Abseitsstellung von Vieirinha bei der Flanke, dann zeigte er Marcel Schmelzer wegen angeblichen Handspiels auf der Linie zu Unrecht Rot und gab Elfmeter. Nachdem Diego diesen verwandelt hatte (36.), übersah Stark vor dem 1:2 durch Naldo (41.) auch noch eine Abseitsstellung von Simon Kjaer, der Torhüter Roman Weidenfeller die Sicht versperrt hatte. Auf der Gegenseite gab Stark dann auch dem BVB einen fragwürdigen Elfmeter, Jakub Blaszczykowski verwandelte (61.). Doch Bas Dost besiegelte die Niederlage des BVB (73.).

In Stuttgart war Vedad Ibisevic der Mann des Tages. Zunächst brachte der Bosnier den VfB vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw schnell in Führung (2.), er verwandelte nach dem Ausgleich durch den früheren Stuttgarter Ciprian Marica (12.) einen Foulelfmeter zum 2:1 (38.) und war in der 61. Minute noch einmal erfolgreich. Nach der Roten Karte gegen Gotoku Sakai (67.) spielte der VfB kurzzeitig in Unterzahl, doch sechs Minuten später sorgte Schalkes Jermaine Jones mit seiner Roten Karte (73.) für das numerische Gleichgewicht.

Nürnbergs Treffer gegen Düsseldorf erzielten Sebastian Polter (27.) und Markus Feulner (90.+1), Freiburgs Erfolg gegen Fürth sicherte Daniel Caligiuri (15.).

In der Torschützenliste führt nun Ibisevic mit zehn Toren vor einem Sextett mit neun Treffern, aus dem am Samstag einzig Thomas Müller traf.