Öffentliches Lob und Schulterklopfer von Fifa-Präsident Blatter – für Brasilien lief der Vorspann zur Auslosung zum Confed-Cup 2013 gut.

São Paulo. Der peinliche Griff in den falschen Lostopf bei der Gruppeneinteilung für den Confederations Cup 2013 bleibt für WM-Gastgeber Brasilien ohne Konsequenzen. Der Fußball-Rekordchampion eröffnet die Generalprobe für die Heim-Weltmeisterschaft 2014 am 15. Juni kommenden Jahres mit der Partie gegen Japan in Brasilia. In der Gruppe A sind die weiteren Spiele der Seleção das Revanche-Duell mit Olympiasieger Mexiko am 19. Juni in Fortaleza und der große Vorrunden-Knaller gegen Italien am 22. Juni in Salvador. Das ergab die von dem Topf-Fehlgriff von Losfee Alex Atala beeinträchtigte Gruppeneinteilung am Sonnabend in São Paulo.

Weltmeister Spanien beginnt seinen Sommereinsatz in Brasilien mit der Partie gegen Uruguay am 16. Juni in Recife. Vier Tage später kommt es am 20. Juni im legendären Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro zum Duell zweier Fußball-Welten, wenn Xavi, Andres Iniesta und Co. auf den krassen Außenseiter Tahiti treffen. „Das ist für uns ein riesiges Ereignis und eine große Herausforderung“, sagte Tahitis Trainer Eddy Etaeta.

Normalerweise spielen seine Akteure vor deutlich weniger als 1000 Besuchern, nun steht in wenigen Monaten das Duell in einer Gralsstätte des Fußballs mit einem Fassungsvermögen von 76 000 Zuschauern an. Vorrundenabschluss für Spanien ist die Partie am 23. Juni in Fortaleza gegen den künftigen Afrikameister, der erst am 10. Februar 2013 in Südafrika ermittelt wird. Das Confed-Cup-Finale findet am 30. Juni wiederum im Maracanã statt. Deutschland hatte die Teilnahme an der Mini-WM durch das Aus im EM-Halbfinale gegen Italien verpasst.

Die Zeremonie im Parque Anhembi von Sao Paulo wäre beinahe zu einem Los-Desaster für den Weltverband Fifa geworden. Dabei hatte Präsident Joseph Blatter in seiner Begrüßungsrede noch von einer „leichten Übung“ gesprochen. Dass ausgerechnet Starkoch Atala einmal in den falschen Lostopf griff und Uruguay die Position A3 statt eines Platzes in der Gruppe B zuteilte, gab der Veranstaltung eine ungewollt pikante Würze.

Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke bemerkte den Fehler zunächst nicht und schien dann überfordert. „Das ist ein bisschen chaotisch“, stellte er verwirrt fest. Per Individualbeschluss orderte er Uruguay auf die Position B2, Tahiti auf B3, um das Durcheinander aufzulösen. „Das passiert im Leben“, sagte Valcke. Proteste gab es keine. Uruguay - durch die Panne primär betroffen – akzeptiere die Auslosung, wie Trainer Oscar Tabarez umgehend betonte. Ob der Fauxpas für Valcke ein internes Nachspiel haben wird, ist unklar. Urs Linsi, einer seiner Vorgänger im Fifa-Amt, war nach einem ähnlichen Auslosungsfehler bei Blatter gänzlich in Ungnade gefallen.

Für Gastgeber Brasilien startet knapp 200 Tage vor Beginn des Confed-Cups die heiße Vorbereitungszeit. Am Montag beginnt die nächste große Ticket-Verkaufsphase. Bislang sind laut Fifa mehr als 130.000 Karten für die 16 Spiele veräußert. Präsentiert wurde am Samstag auch schon der Spielball. Doppel-Weltmeister Cafu trug das Spielgerät „Cafusa“ in die Halle. Mit dem Namen des Ex-Champions hat der Ball aber nichts zu tun. Cafusa ist eine Abkürzung für die Brasilien-typischen Begriffe Carnaval, Futebol und Samba.