Schalke zieht vorzeitig ins Achtelfinale der Champions League ein. Manager Heldt entkräftet die Wechsel-Gerüchte um Huntelaar.

Gelsenkirchen. Horst Heldt hatte am Ende des königsblauen Feiertages einfach keine Lust auf schlechte Laune. Nachdem das Achtelfinale der Champions League vorzeitig erreicht war und das goldene Tor von Christian Fuchs auf einen Schlag 4,5 Millionen Euro in die Kasse gespült hatte, lächelte der Sportdirektor von Schalke 04 die hartnäckigen Gerüchte einfach weg. Klaas-Jan Huntelaar zum FC Arsenal? In der Winterpause? „Darüber könnte ich einen Witz nach dem anderen machen“, meinte Heldt nach dem 1:0 (0:0)-Sieg gegen Olympiakos Piräus. Gesagt, getan.

„Wenn wir nicht erst November hätten, würde ich sagen, wir haben April“, sagte Heldt. Augenzwinkernd unterbreitete er den Journalisten in der Mixed-Zone der Arena das Angebot, einfach mitzuverhandeln, sollte Arsenal den Hut in den Ring werfen: „Ich bin überzeugt, dass da nichts kommt, aber wenn doch, dann lade ich Sie alle ein, lege die Zahlen auf den Tisch, und wir stimmen ab. Ich habe aber ein Veto-Recht, wie bei der NATO.“

Völlig ernsthaft versicherte Heldt, dass ihm kein Angebot für den „Hunter“ vorliege. „Und wenn tatsächlich jemand auf die Schnapsidee kommt, uns Geld für Klaas-Jan zu bieten, dann soll er das tun. Dann werden wir uns damit befassen“, sagte er, ordnete die Gerüchte kurzerhand in die „Kategorie totaler Schwachsinn“ ein und hob hervor: „Die sollten sich mal melden, um eine Ablehnung von uns zu bekommen. Dann können sie es schriftlich haben, dass von unserer Seite kein Interesse besteht.“

Sky-Experte Erik Meijer hatte den Stein kurz vor dem Anpfiff ins Rollen gebracht. „Nach meinen Infos geht Klaas-Jan Huntelaar im Winter weg. Und der Favorit im Moment ist Arsenal“, sagte Meijer. Das Pikante an der Sache ist, dass der Ex-Profi einst denselben Berater hatte wie Huntelaar. Arnold Oosterver wollte sich am Donnerstag auf SID-Anfrage zunächst nicht äußern.

Huntelaar hatte schon kurz nach Spielende dementiert. Meijer wisse „mehr als ich. Ich weiß nichts davon“, sagte der Torjäger und versuchte sich ebenfalls als Spaßmacher: „Vielleicht ist er nicht nur Sky-Experte, sondern auch Coach von Arsenal.“

Ausgerechnet die Londoner werden sich mit Schalke am 4. Dezember ein Fernduell um den Gruppensieg liefern. Gewinnen die Königsblauen in Montpellier, wäre für Lukas Podolski und seine Gunners ein Sieg gegen Piräus nutzlos. Während Schalkes Trainer Huub Stevens den Eindruck erweckte, er sehe die Fahrt an die französische Mittelmeerküste dennoch als Erholungsurlaub an („Für mich ist es nicht wichtig, ob wir Erster oder Zweiter werden“), planten alle anderen Schalker schon den Gruppensieg.

„Wir wollen Erster werden, damit wir im Achtelfinale den vermeintlich leichteren Gegner kriegen“, sagte Julian Draxler, relativierte aber auch: „Eigentlich sind wir überzeugt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen.“

Der Arbeitssieg gegen Piräus stützte die forschen Töne des Jung-Nationalspielers allerdings nicht. Schalke tat sich gegen biedere Griechen enorm schwer, und erst ein präziser Weitschuss von Fuchs aus mehr als 25 Metern (77.) brachte die Erlösung. Der erste Heimsieg der laufenden Königsklassen-Saison spülte den Schalkern eine Million Euro in die Kasse, der Achtelfinal-Einzug ist weitere 3,5 Millionen wert.

Das Achtelfinale stehe den Schalkern laut Heldt „sehr gut zu Gesicht“ und spiegele auch das Leistungsniveau des Klubs wider. „Das ist auch finanziell sehr wichtig. Es gibt uns Möglichkeiten und Freiheiten in vielerlei Hinsicht. In der Champions League lässt sich immer gutes Geld verdienen“, sagte der Sportdirektor - und wollte einfach nicht aufhören zu lächeln.