Sehenswerter Treffer des deutschen Arsenal-Stars gegen Montpellier. Arsenal steht zum 13. Mal hintereinander in der K.o.-Runde.

London. Die englische Tageszeitung „The Sun“ hob ihn gleich in himmlische Sphären: „In Pod we trust“ schrieb sie über Lukas Podolski – in Anlehnung an den Spruch „In God we trust“ („Auf Gott vertrauen wir“). Das Tor des deutschen Nationalspielers zum 2:0-Endstand in der Champions-League-Partie gegen Montpellier HSC war allerdings zweifellos irdischen Ursprungs und es hatte eher etwas von höllischer Gewalt, wie der 27-Jährige den Ball per Volleyschuss unter die Latte schmetterte.

„Ja, es war ein tolles Tor, darüber freue ich mich sehr, aber es war auch ein großartiger Pass von Olivier Giroud“, sagte Podolski nach der Partie bescheiden. Der Franzose hatte den Ex-Kölner in der 63. Minute nach einem Doppelpass per Lupfer über die gesamte Abwehr in Szene gesetzt – aus rund 13 Metern traf Podolski mit einer saftigen Direktabnahme per Linksschuss. „Das Tor von Lukas war einfach fantastisch“, schwärmte auch Arsenal-Trainer Arsene Wenger, dessen Serie inzwischen schier unheimliche Ausmaße annimmt.

Podolski bereits mit elf Torbeteiligungen beim FC Arsenal

Mit dem Sieg gegen den französischen Meister qualifizierten sich die „Gunners“ nun zum 13. Mal hintereinander für die K.o.-Runde der Königsklasse – eine derartige Erfolgsgeschichte kann kein anderer Klub in Europa vorweisen. „Darauf bin ich sehr stolz. Auf diesem höchsten Niveau eine derartige Konstanz zu zeigen, ist das allerschwierigste“, sagte Wenger.

Zu verdanken hat er das in dieser Saison auch Podolski. „Lukas ist ein sehr guter Spieler, das wussten wir vorher und deswegen haben wir ihn geholt“, sagte Wenger über den 106-maligen Nationalspieler. „Aber wie schnell er sich bei uns eingewöhnt hat, das ist schon sehr beeindruckend.“ Drei Tore und eine Vorlage stehen für den Kölner in bisher fünf Champions-League-Spielen bereits zu Buche. Hinzu kommen sieben Torbeteiligungen in seinen bisherigen zwölf Premier-League-Auftritten.

Wenger: „Wir wollen die Gruppe als Erster beenden“

Trotz Wengers einzigartiger Serie fehlte dem FC Arsenal in jüngster Vergangenheit eines: Ein Titel. Der letzte Pokalsieg ist sieben, die letzte Meisterschaft bereits acht Jahre her. International gab es nach dem Europapokalsieg der Pokalsieger 1994 nichts mehr zu feiern. Zwar erreichte man 2006 als erster Londoner Verein das Finale der Champions League, musste sich aber dem FC Barcelona geschlagen geben.

Auch diese Saison wird es schwierig für Wenger – selbst mit einem überragenden Podolski: In der Premier League scheinen die Klubs aus Manchester unerreichbar, in der Champions League sind die Hürden ebenfalls hoch. „Wir wollen die Gruppe als Erster beenden, dann weiß man, dass man einen guten Job gemacht hat“, kündigt Wenger vor der abschließenden Partie gegen Olympiakos Piräus an. „Aber wenn man die anderen Teams anschaut, dann ist der Gruppensieg nicht zwingend ein Vorteil was die nächsten Gegner angeht.“ Die könnten dann trotzdem Real Madrid, Juventus Turin, FC Bayern München oder AC Mailand heißen – dann bräuchte es wieder einen göttlichen Podolski.