Barta und Hamburgs Festerling schießen das Team des neuen Eishockey-Bundestrainers zum Turniersieg beim Deutschland-Cup.

München. Der neue Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina hat einen traumhaften Einstand gefeiert. Mit dem Italokanadier an der Bande gewann die deutsche Nationalmannschaft in dessen Wahlheimat München zum fünften Mal den Deutschland-Cup. Im letzten Spiel setzte sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) mit 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) gegen Titelverteidiger und Vizeweltmeister Slowakei durch und behauptete mit der Maximalausbeute von neun Punkten aus drei Spielen Platz eins.

"Es hat trotz des Stresses sehr viel Spaß gemacht, überall war positive Energie", sagte der 48-Jährige, der erst im September nach langer Suche verpflichtet worden war. Mit Cortina kehrte die deutsche Mannschaft nach dem WM-Debakel unter dem Schweizer Jakob Kölliker in die Erfolgsspur zurück - mit einfachem Eishockey.

Der neue Trainer legte wieder mehr Wert auf eine stabile Defensive und schnellen Zug zum Tor. Schon beim 3:2 gegen Kanada und beim 2:0 gegen den Erzrivalen Schweiz hatte sich diese Rückkehr zum alten System, mit dem Uwe Krupp bis 2011 Erfolge feierte, bewährt.

Gegen die Slowaken sorgten der in Schweden aktive frühere Hamburger Kapitän Alexander Barta (50.) und Freezers-Stürmer Garrett Festerling (51.) mit seinem dritten Länderspieltor innerhalb von 50 Sekunden für die Entscheidung. Freezers-Torhüter Dimitrij Kotschnew wurde zum Spieler des Spiels gewählt. Cortina dämpfte anschließend die Euphorie: "Wir haben ein Turnier in München gewonnen, aber wir sind noch nicht in Sotschi." Denn die erste echte Bewährungsprobe folgt erst noch: Im Februar muss sich die DEB-Auswahl als Sieger eines Viererturniers in Bietigheim-Bissingen gegen Italien, Österreich und die Niederlande für Olympia 2014 qualifizieren.

Die Spieler waren von Cortina, der seit 2006 in München lebt und den DEL-Klub EHC München trainiert, beeindruckt. "Nach dem ersten Meeting sind wir aus dem Besprechungsraum gegangen, haben uns alle angeschaut und gesagt: Jetzt wissen wir, warum er Bundestrainer geworden ist", berichtete der Mannheimer Marcus Kink.

Cortina erklärte seinen Plan so: "Wir spielen ein sehr einfaches System, das jeder versteht. Es war nichts, was sie nicht schon mal gehört haben." Der neue Job sei eine großartige Herausforderung, "es ist wie eine neue Freundin".

Unterdessen sind die Fronten in der nordamerikanischen Profiliga NHL auch nach 60 Tagen Arbeitskampf weiter verhärtet. Vier Tage lang verhandelten die Spielergewerkschaft NHLPA und die Teameigner in New York, doch eine Einigung ist nicht in Sicht. "Nach den Vorschlägen, die wir gemacht haben, dachten wir eigentlich, wesentlich näher an einer Einigung zu sein", sagte Donald Fehr, Verhandlungsführer der NHLPA. Hauptstreitpunkt ist die Verteilung der 3,3 Milliarden Dollar Jahreseinnahmen.