Einmal um die Welt. Für die Einhandsegler bei der Venée Globe hat das mit Romantik nicht viel zu tun. Es ist ein Kampf gegen die Natur.

Hamburg. Im französischen Küstenort Les Sables D’Olonne startet am Samstag die härteste Segelregatta um die Welt. Um 12.30 Uhr geht es in dem Atlantikstädtchen für 20 Skipper los. In dem Nonstop-Rennen Vendée Globe um die drei Kaps über 24.048 Seemeilen kämpfen sie um den Sieg. In der Britin Samantha Davies segelt auch eine Frau mit.

Der Marathon für Mensch und Boot gilt als Segelgipfel für Einhandsegler. Die Top-Favoriten sind in Armel Le Cléac’h auf „Banque Populaire“, Vincent Riou auf „PRB“ und Jean-Pierre Dick auf „Virbac-Paprec 3“ drei Franzosen. In der Regattastadt werden bis zum Start über insgesamt drei Wochen rund 800.000 Besucher erwartet.

Die Statistik signalisiert auch für die siebte Auflage des Klassikers Gefahren und Dramen: Bei den bisherigen Rennen schieden seit der Premiere 1989/90 im Durchschnitt 49 Prozent der Starter aus. Bei der letzten Auflage 2008/09 mussten von 30 Booten 19 aufgeben.

1992 verlor der Brite Nigel Burgess sein Leben auf See, bei der dritten Auflage 1996/97 blieb der Kanadier Gerry Roufs verschollen.

Jeder Teilnehmer ist alleine und ohne Hilfe von außen eisigen Temperaturen, schweren Stürmen und Risiken wie im Wasser treibenden Objekten ausgesetzt. Etwa 30 Prozent der Strecke verlaufen durch das Südpolarmeer entlang der Treibeisgrenze. Als zweite und beste Steuerfrau in der Geschichte der Vendée segelte vor elf Jahren die Britin Ellen MacArthur zu Ruhm und Ritterschlag durch die englische Königin.

Die beiden deutschen Skipper Jörg Riechers und Boris Herrmann schafften es mangels ausreichender Finanzierung nicht an die Startlinie. Ihr Traum ist nicht aufgehoben, sondern nur bis zur achten Auflage 2016 verschoben.

Für die Vendée Globe 2016/2017 benötigt Riechers ein Optimalbudget von bis zu sieben Millionen Euro inklusive der zuvor geplanten Teilnahme am Zweihandrennen Barcelona World Race. „Die Vendee ist der absolute Karrierehöhepunkt für jeden Einhandsegler“, sagt der Hamburger, der in den vergangenen drei Jahren zu einem der weltbesten Einhandsegler aufgestiegen ist und als erster Deutscher ein Einhandrennen über den Atlantik gewann.