Wladimir Klitschko nimmt die Späße seines Gegners Mariusz Wach gelassen. Der Weltmeister will ihn am Sonnabend K.o. schlagen.

Hamburg. Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko hatte drei Tage vor seinem 22. Titelkampf nur ein müdes Lächeln für die Späße seines Herausforderers übrig. Beim offiziellen Training in einem Autohaus in Hamburg verzog sich das Gesicht des Trägers der WM-Gürtel der Verbände IBF, WBO und WBA zu einem Grinsen, als er der Vorführung von Mariusz Wach zusah. Dessen Trainer Juan DeLeon hatte nämlich Handschuhe übergezogen, auf denen die Konterfeis der Klitschkos prangten, die der Boxer eifrig mit den Fausthandschuhen bearbeitete.

„Man kann das mit Humor nehmen“, sagte Klitschko am Mittwoch zu den PR-Gags seines polnischen Gegners. „Aber am Sonnabend wird es dann nicht witzig werden, dann ist es ein WM-Kampf.“ Der Kampf sei zwar auf zwölf Runden angesetzt, aber er wolle Wach vorzeitig besiegen.

Dass der Pole dann in der O2 World nicht so ungehindert Treffer im Gesicht des Weltmeisters wird landen können, dürfte klar sein. „Aber ich freue mich auf die Herausforderung. Mariusz Wach ist motiviert und hat angekündigt, mich K.o. zu schlagen“, meinte Klitschko vor rund 300 Box-Fans nach seiner gut halbstündigen Trainingseinheit.

Zu Berichten, dass Fritz Sdunek nach dem Tod von Klitschko-Coach Emanuel Steward eine erneute Zusammenarbeit mit dem Box-Weltmeister nicht ausgeschlossen habe, äußerte sich der Ukrainer zurückhaltend. „Jeder weiß, dass wir gut befreundet sind, aber bis Sonnabend habe ich ein Trainer-Team. Und an Spekulationen beteilige ich mich nicht.“

Sdunek schließt Rückkehr zu Klitschko nicht aus

Sdunek hat eine neue Zusammenarbeit mit Wladimir Klitschko nicht ausgeschlossen. „Es hat über dieses Thema noch keine Gespräche gegeben“, sagte Sdunek, „aber man soll niemals nie sagen.“ Zuvor hatte die Bild-Zeitung spekuliert, der 65-Jährige könnte nach dem plötzlichen Tod von Klitschkos ehemaligem Trainer Emanuel Steward in die Ringecke des Weltmeisters der Verbände IBF, WBO, WBA zurückkehren.

Unter Sdunek hatte Wladimir Klitschko in Hamburg seine Profi-Karriere begonnen. 2004 trennten sich die Wege wieder. Seitdem wird nur noch Vitali Klitschko, der ältere der beiden Box-Brüder, von Sdunek betreut.

Wladimir Klitschko wird nach dem Tod Stewards, der am 25. Oktober in seiner Heimatstadt Detroit im Alter von 68 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben war, in seinem 22. Titelkampf am Sonnabend gegen den noch unbesiegten Polen Mariusz Wach (ab 22.10 Uhr/RTL) von seinem ehemaligen Sparringspartner und Steward-Lehrling Johnathon Banks gecoacht.