Die Königsblauen träumen nach einem fast perfekten Start von der Meisterschaft. Bayern-Coach Heynckes erwartet „schwierigste Aufgabe”.

Gelsenkirchen/München. Der erste Bundesliga-Gipfel der 50. Jubiläumssaison wird zum Duell der Selbstbewussten. Nach nahezu perfektem Start in die Meisterschaft, die Champions League und den DFB-Pokal wähnen sich die Fußball-Profis des FC Schalke und des FC Bayern für die Kraftprobe am Sonnabend (15.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) in Gelsenkirchen bestens gerüstet. Nicht nur aus München kommen forsche Töne.

Selbst der ansonsten zurückhaltende Horst Heldt ließ aufhorchen. „Unser Wunsch ist es, uns dauerhaft für die Champions League zu qualifizieren. Aber es sträubt sich auch niemand gegen Titel“, sagte der Schalke-Manager dem „Kicker“.

Dieser mutige verbale Vorstoß von Heldt stieß beim Gegner nicht auf Widerspruch. Schließlich zählt Jupp Heynckes den Revierklub zum Kreis der Meisterschaftsaspiranten. „Es wird sicher die schwierigste Aufgabe, die wir bis dato zu lösen hatten“, prophezeite der Bayern-Coach am Freitag. „So wie sich Schalke im Moment präsentiert, das imponiert mir. Sie haben sehr gute Typen in der Gruppe, spielen ruhig und selbstbewusst.“ Das sei zum „Großteil“ der Verdienst von Schalke-Coach Huub Stevens, ergänzte Heynckes noch.

Wie der Bayern-Trainer befürchtet auch Manuel Neuer von seinem ehemaligen Verein mehr Gegenwehr als in der vorigen Saison, als der Meisterschaftszweite aus München beide Partien gegen den späteren Dritten mehr oder weniger mühelos 2:0 für sich entschied. „Das Spiel wird ein Duell auf Augenhöhe. Es wird sehr schwierig sein, dort drei Punkte zu holen“, befand der Nationaltorhüter. Ähnlich anerkennend urteilte der Niederländer Arjen Robben: „Ich glaube, die werden oben dabei sein bis zum Ende.“

Bei allem Respekt vor dem Revierklub überwiegt in München jedoch Zuversicht. Der Auftritt beim 2:1 in der Champions League über Valencia bestätigte alle Beteiligten in ihrer Einschätzung, nach zwei Jahren ohne Titel auf dem richtigen Weg zu sein. „Ich habe jetzt einen Luxus-Kader“, schwärmte Heynckes.

Die üppige Auswahl an Klassespielern macht es dem Trainer leicht, in solch kräftezehrenden Wochen zu rotieren. Nicht zuletzt deshalb ist mit einem erneuten Umbau der Mannschaft zu rechnen. Viel deutet darauf hin, dass Thomas Müller und Mario Mandzukic wieder in die Startelf rücken. Dagegen droht der Ausfall von Franck Ribéry, der über muskuläre Probleme klagt.

Die Bayern-Bilanz verheißt Gutes. Nie zuvor gelangen dem Rekordmeister in den ersten drei Bundesligaspielen zwölf Tore. Zudem ging nur eine der vergangenen sieben Partien „auf Schalke“ verloren. Diese beeindruckenden Zahlen können Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes jedoch nicht schrecken: „Wir lechzen nach einem Sieg über die Bayern und haben viel Selbstvertrauen.“

Wie der Manndecker wertete auch Lewis Holtby das 2:1 in der Champions League bei Olympiakos Piräus als ermutigendes Signal für den Bundesliga-Schlager: „Das wird ein absolutes Highlight.“ Doch anders als im vergangenen Jahr, als der U 21-Nationalspieler den Bayern vollmundig eine Niederlage prophezeite, bevorzugt er diesmal eine zurückhaltende Prognose. „Ich bin überzeugt, dass wir auch die Bayern schlagen können. Aber ich will nicht wieder so eine große Klappe haben.“

Allerdings droht den Schalkern ein Handicap. Probleme am Hüftbeuger und eine Erkältung zwangen Klaas-Jan Huntelaar am Donnerstag zu einer Trainingspause. Zudem ist der Einsatz von Jermaine Jones wegen einer Kapselverletzung fraglich. „Hinter beiden stehen große Fragezeichen“, sagte Trainer Stevens.