Nach der Roten Karte gegen Petr Jiracek in Frankfurt übernimmt der 22-jährige Arslan gegen den BVB die Position im defensiven Mittelfeld.

Hamburg. Trainer Thorsten Fink muss umdenken. Nach der Roten Karte gegen Petr Jiracek aus dem Frankfurt-Spiel ist der 44-Jährige auf der Suche nach einem neuen Partner für Milan Badelj in der Mittelfeldzentrale des HSV. Vor dem Spiel gegen Meister Borussia Dortmund am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) deutet alles darauf hin, dass Tolgay Arslan die Position des „Sechsers” bekleiden wird.

Eine ungewohnte Aufgabe für den jungen Deutsch-Türken, der beim HSV bislang nur im Angriff, im offensiven Mittelfeld oder auf den Außenbahnen zum Einsatz kam. Dass der 22-Jährige seinen ersten Einsatz in dieser Bundesliga-Spielzeit ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Dortmund bekommt, freut Arslan umso mehr: „Das Spiel gegen den BVB ist etwas ganz besonderes für mich. Ich freue mich unheimlich, dass ich auflaufen darf. Ich kenne aus der Dortmunder Mannschaft Mario Götze und Marco Reus noch aus meiner Zeit beim BVB sowie Ilkay Gündogan aus den gemeinsamen Spielen in den DFB-Auswahlmannschaften.”

Die ungewohnte Position ist für Arslan, der in dieser Spielzeit bislang lediglich beim Pokalaus in Karlsruhe für sechs Minuten zum Einsatz kam, kein Problem: „Ich bin ein sehr flexibler Spieler. Ich kann vorne, außen, aber auch weiter hinten spielen. Ich will zeigen, dass ich Defensivqualitäten besitze und so richtig giftig sein kann”.

Arslan ist besonders motiviert, nachdem er am Sonntag bei der Niederlage in Frankfurt 90 Minuten auf der Bank verbringen musste. „Ich war sauer, dass ich in Frankfurt nicht gespielt habe. Ich wollte dem Team unbedingt weiterhelfen”, sagt der gebürtige Paderborner, der seit der Verpflichtung von Rafael van der Vaart mehr als je zuvor um einen Stammplatz kämpfen muss: „ Natürlich ist es für mich schwerer geworden, auf meiner Lieblingsposition hinter den Spitzen zum Einsatz zu kommen”, sagt Arslan.

Im Gegenzug lobte der frühere Aachener den Effekt der Neuzugänge für die gesamte Mannschaft: „Mit Milan Badelj, Petr Jiracek und Rafael hat sich die Qualität im Training deutlich verbessert.”

In den vergangenen beiden Testspielen gegen den SC Schwarzenbek (12:0) und den Niendorfer TSV (11:2) agierte Arslan bereits auf der für ihn ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld hinter dem Neuzugang aus Tottenham. ”Wir harmonieren sehr gut. Rafael und ich denken gleich. Wir haben beide den Fußball auf der Straße gelernt. Das merkt man”.

Arslan blickt mit Respekt, aber ohne Angst auf die anstehende Aufgabe gegen den Deutschen Meister: „ Wir wollen offensiv spielen und uns nicht in der eigenen Hälfte verstecken. Aber wir müssen die Fehler in der Defensive abstellen.”