Die Freiburger fertigen Markus Babbel und 1899 Hoffenheim mit einem Schützenfest ab. Überragender Mann: Der Ex-St.-Paulianer Kruse.

Freiburg. 1899 Hoffenheim rutscht nach Patzern von Torhüter Tim Wiese immer tiefer in die Krise - die Luft für Trainer Markus Babbel wird nach der vierten Pflichtspielniederlage der Saison immer dünner. Die mit großen Zielen in die Saison gestarteten Kraichgauer unterlagen beim SC Freiburg in einer turbulenten Begegnung mit 3:5 (1:2) und bleiben nach der saisonübergreifend siebten Schlappe ohne Punkt auf dem letzten Platz.

Ex-Nationaltorhüter Wiese leistete sich zunächst beim dritten Gegentreffer durch Fallou Diagne (68.) einen schweren Fehler, als er einen Eckball unterlief. Beim vorentscheidenden 3:4 durch Cedric Makiadi sah der Schlussmann erneut nicht gut aus (84.). Bei einer Hereingabe klebte Wiese auf der Linie, Makiadi traf aus kurzer Distanz.

Dabei sah es im badischen Derby vor 22.800 Zuschauern erst nach der von Hoffenheim heraufbeschworenen Wiedergutmachung aus. Matthieu Delpierre sorgte für einen Blitzstart (2.), der den Gästen aber keine Sicherheit gab. Die Hausherren ließen sich vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw nicht beeindrucken und drehten das Spiel durch Karim Guede (9.) und Max Kruse (27.) völlig verdient noch vor der Pause. Nach dem Ausgleich durch den zur Pause eingewechselten Boris Vukcevic (57.) nutzte Innenverteidiger Diagne Wieses Aussetzer zu seinem ersten Saisontreffer. Takashi Usami (76.) glich für die Gäste zwar noch aus, doch Makiadi und Sebastian Freis (87.) sorgten mit ihren Treffern in der Schlussphase für den ersten Saisonerfolg der Freiburger.

Hoffenheim offenbarte erneut viele Unkonzentriertheiten und Abstimmungsschwächen. Babbel hatte mit drei Wechseln versucht, für die Wende nach dem 0:4-Debakel gegen Frankfurt zu sorgen - die Maßnahmen verpufften wirkungslos. Hoffenheim hat nun schon elf Gegentreffer in drei Bundesligaspielen kassiert.

Freiburg hingegen bleibt unter Trainer Christian Streich nach zehn Spielen im heimischen Stadion weiter ungeschlagen und befreite sich aus der unteren Tabellenhälfte. Streichs Mannschaft spielte trotzdem mutig nach vorne und versuchte immer wieder, über die Flügel Wiese im Hoffenheimer Tor in Bedrängnis zu bringen. Nach sieben Minuten scheiterte Makiadi nur knapp.

Guede belohnte die Offensivbemühungen der Hausherren per Abstauber nach einer Hereingabe des Ex-St.-Paulianers Kruse, der die Breisgauer als Spielgestalter, Torschütze und Dauerläufer zum Sieg führte. Zehn Minuten später sorgte dieser selbst per Kopf für die Führung. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Felix Zwayer konnte sich Babbel zudem bei Wiese bedanken, der mit einer Glanztat den Schuss von Guede entschärfte. (sid)