Hamburg. Der Angriff auf das Rathaus konnte im letzten Moment abgewehrt werden. Fechter des ETV hatten am Freitagabend den Hamburger Regierungssitz entern wollen, doch drei Musketiere, Theaterfechter des Vereins, verteidigten das Gebäude heldenhaft. Gefahr für Leib und Leben der Senatoren bestand nach Berichten von Augenzeugen zu keinem Zeitpunkt.

Es war dann auch nur ein Sportvergnügen, das die Abteilung des viertgrößten Hamburger Vereins (12 000 Mitglieder) in der Innenstadt demonstrierte - und der finale Auftakt zu den Veranstaltungen am Wochenende in 53 Klubs. Mehr als 70 kostenlose Mitmachangebote, die gesamte Vielfalt des Hamburger Sports, stehen am Sonnabend und Sonntag auf dem Programm, unter www.gemeinsamsindwirsport.de im Internet einzusehen.

Der Eimsbütteler Turnverband (ETV) lädt zum Beispiel am Sonnabend zu seinem Sommerfest in die Bundesstraße 96 ein. Im Goldbekhaus in Winterhude kann abends ebenfalls getanzt werden, bei der TSG Bergedorf werden Kinder im Kissland in Wentorf trainieren, und die Akademische Fliegergruppe Hamburg bietet auf dem Flugplatz Neu Gülze in Mecklenburg-Vorpommern am Sonnabend, 12 Uhr, fürs interessierte Publikum Rundflüge. Der Altonaer Turnverband von 1845 zieht fürs Sportvergnügen ins Einkaufszentrum Mercado am Bahnhof um.

Alte wie neue Sportarten können an beiden Tagen kennengelernt werden, etwa Zumba (Tanz-Fitness), Stand-up-Paddling oder Taiji Bailong Ball. Der Verein für Aktive Freizeit in Bahrenfeld lockt mit einem Crazy Outdoor Bootcamp: Laufen im Sand, Springen über Kisten und Autoreifen. "Unsere Vereine zeigen, wozu sie in der Lage sind. Und das ist eine ganze Menge", sagt Günter Ploß, 65, der Präsident des Hamburger Sportbundes (HSB).

Integriert in das erste Hamburger Sportvergnügen ist die Kinder-Olympiade für Fünf- bis Zehnjährige. Deren Vorausscheidung wird in den 23 Topsportvereinen ausgetragen, Klubs mit mehr als 2500 Mitgliedern. Sie ist bereits eine Erfolgsgeschichte, findet im siebten Jahr statt. Das Sportvergnügen steckt dagegen noch in den Kinderschuhen. 2013 sollen mindestens 100 Vereine mitmachen.