Der Deutsche Hockey-Bund wird den zum Jahresende auslaufenden Vertrag mit Damen-Bundestrainer Michael Behrmann nicht verlängern.

Hamburg. Der Deutsche Hockey- Bund (DHB) hat die erwartete Konse quenz aus dem enttäuschenden siebten Platz der Damenauswahl bei den Olym pischen Sommerspielen in London ge troffen. Der zum Jahresende auslaufen de Vertrag mit Bundestrainer Michael Behrmann wird nicht verlängert. „Wir sind nach der Analyse der Olympischen Spiele zu der Auffassung gekommen, im Damenbereich einen Neuanfang zu ma chen“, sagte DHB-Sportdirektor Heino Knuf, der Behrmann für die geleistete Arbeit ausdrücklich dankte.

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„Mit dem Risiko, dass ein Vertrag nicht verlängert wird, muss man als Trainer leben“, sagte Behrmann, der bereits in London angedeutet hatte, sich mit Alternativen zu beschäftigen. „Ich konnte mich lange genug auf diese Situation vorbereiten, deshalb bin ich nicht allzu niedergeschlagen, obwohl ich mir eine intensivere Aufarbeitung der Spiele gewünscht hätte“, so der 45- Jährige, der das Amt im November 2006 vom heutigen Herren-Cheftrainer Markus Weise übernommen und die Auswahl zu zwei Olympischen Spielen, einer WM und drei EM-Turnieren ge führt hatte. Der in Hamburg lebende zweifache Familienvater will nun in den kommenden Wochen Angebote sondie ren und dann über seine Zukunft ent scheiden. „Ich kann mir ebenso vorstel len, als Nationaltrainer ins Ausland zu gehen, als auch ganz aus dem Hockey auszusteigen und etwas anderes zu ma chen“, sagte der gelernte Versiche rungskaufmann.

Wer Behrmann nachfolgen wird, ist bislang noch unklar. Als logische Nach folgekandidaten gelten die Junioren- Bundestrainer Marc Herbert (U21 weiblich) und Jamilon Mülders (U21 männlich). „Mit mir hat noch niemand über den A-Kader gesprochen“, sagte Herbert, „außerdem hat mein Team bei der jüngsten U21-EM mit Platz vier auch nicht gerade überzeugt, so dass ich mich nicht zwingend als Nachfolger aufdränge.“ Mülders, der nach dem Ge winn von EM-Bronze derzeit auf Kos urlaubt, signalisierte ebenso wie Her bert Gesprächsbereitschaft. „Aber ich habe einen Vertrag als Junioren-Bun destrainer bis Ende 2013 und bin des halb absolut entspannt“, sagte er.

Kein Thema ist, dass Behrmanns Co-Trainer Kais Al Saadi den Posten als Bundestrainer übernimmt. "Ich habe kein Angebot und finde es vermessen, mich deshalb überhaupt mit diesem Thema zu beschäftigen“, sagte er. Al Saadi will sich vielmehr auf seinen Pos ten als Cheftrainer der Bundesligada men des Uhlenhorster HC konzentrie ren, zudem arbeitet er daran, sich im Personalbereich eines mittelständi schen Hamburger Unternehmens ein zweites Standbein aufzubauen.