HAMBURG. Am vergangenen Mittwoch hat Karsten Röwer endgültig realisiert, dass sein Leben vor einem entscheidenden Einschnitt steht. Seine Ehefrau Elke hatte am Olympiastützpunkt in Schwerin eine große Abschiedsparty organisiert. Am Sonnabend nun ist Schwerin berufliche Vergangenheit. Dann tritt Röwer, der 1977 in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt seine Karriere als Sportler begann und 1984 in den Trainerstab übersiedelte, beim Hamburger Profistall Arena seinen Job an.

"Ich wollte immer hochklassig arbeiten", sagt Röwer, der 2006 als bester Juniorentrainer mit seinem Nachwuchs vier deutsche Meistertitel holte. Da ihm dies im Amateurbereich öfter verwehrt wurde, nutzte der 44-Jährige seine Kontakte zu Fritz Sdunek, unter dem er einst in Schwerin seine Trainerlaufbahn begonnen hatte. Sdunek, Cheftrainer beim Universum-Stall, ist der Schwiegervater von Arena-Chef Ahmet Öner, und deshalb ging alles ganz schnell.

Bei Arena soll sich Röwer um die kubanischen Olympiasieger Yuriorkis Gamboa und Odlanier Solis sowie den ehemaligen Schwergewichts-Europameister Sinan Samil Sam aus der Türkei kümmern. Zudem bringt er mit Sebastian Sonntag (21, Supermittelgewicht) und Edmund Gerber (19, Schwer) zwei Talente aus Schwerin mit. "Das Potenzial bei Arena ist riesig", sagt Röwer, der die Negativ-Schlagzeilen um Öner und dessen Streit mit Universum-Chef Kohl nicht ernst nimmt. "In unseren Gesprächen war Herr Öner immer sachlich, und dass er Ahnung vom Fach hat, sieht man daran, was er innerhalb von zwölf Monaten aufgebaut hat." Dass er mit Werner Kirsch einen renommierten Kollegen zur Seite haben wird, freut den passionierten Fußballer. Doch auch von den Universum-Kollegen Sdunek und Michael Timm, mit dem er einst in der Sportschule ein Zimmer teilte, will Röwer lernen. "Wir Trainer halten uns aus dem Promoterstreit raus", sagt er. Zeit hätte er dafür im neuen Job eh nicht.

  • Im zweiten Hauptkampf der Universum Champions Night am 15. September in Rostock kämpft der russische Cruisergewichtler Alexander Alexejew gegen Darrin Humphrey (USA) um die WBO-Interkontinental-Meisterschaft. Zudem verteidigt GBU-Weltmeisterin Alesia Graf ihren Junior-Bantamgewichtstitel gegen die Mexikanerin Zelina Munoz. Hauptkampf ist das Rematch im Supermittelgewicht zwischen den Stallkollegen Jürgen Brähmer und Mario Veit.