Bei der Eröffnungsfeier hatte der ehemalige Sprintweltmeister Kim Collins noch die Fahne von St. Kitts und Nevis in das Olympiastadion von London tragen dürfen. Als es am Sonnabend sportlich ernst für ihn wurde, fehlte er. Er werde nicht zum Vorlauf über 100 Meter antreten, teilte der 36 Jahre alte 100-m-Champion von 2003 mit.

"Wenige Stunden vor meinem Rennen finde ich heraus, dass ich nicht starten darf? Wollt ihr mich veräppeln", schrieb Collins auf Facebook. Er hatte in den vergangenen Tagen offenbar mehrfach das olympische Dorf verlassen und seine Frau und seinen Coach in einem Londoner Hotel besucht. Das Nationale Olympische Komitee des Karibikstaates wertete dies als Bruch der Teamregeln und sperrte ihn.

Collins verstand die Welt nicht mehr. Über Twitter ließ er wissen: "Selbst Männer im Gefängnis dürfen ihre Frauen sehen. Und ich soll deshalb nicht starten?" Und damit das auch klar ist: Er werde nie mehr für sein Land antreten.