Angreifer Allagui traf nach 70 Minuten, Podolski glich aus. Das Spiel musste wegen des Dramas um Schiedsrichter Babak Rafati nachgeholt werden.

Köln. Mit der „Prinzen-Power“ von Lukas Podolski hat der 1. FC Köln eine Niederlage gegen den FSV Mainz 05 verhindert, den erhofften Sprung auf den siebten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga aber verpasst. Mit seinem 14. Saisontor (85. Minute) stellte der Nationalspieler einen persönlichen Rekord auf und rettete zugleich seinem Club beim 1:1 (0:0) am Dienstagabend kurz vor Schluss einen Zähler. Gästestürmer Sami Allagui hatte mit seinem ersten Tor seit acht Spielen Mainz in der 70. Minute in Führung gebracht.

Vor 44 800 Zuschauern boten die Team aus den Karnevals- und Fastnacht-Hochburgen keinen Fußball-Spaß und stagnieren weiter im Mittelmaß. Köln ist mit 21 Punkten Zehnter, Mainz mit 18 Zählern auf Platz zwölf. Das Spiel war am 19. November kurz vor dem geplanten Anpfiff abgesagt worden, da der eingeteilte Schiedsrichter Babak Rafati in einem Kölner Hotel versucht hatte, sich das Leben zu nehmen.

Zum Hinrundenabschluss wartet auf die Kölner noch ein Härtetest. Schon am Freitag müssen sie im dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen beim designierten Wintermeister Bayern München ran. Mainz reist am Sonntag nochmals gen Westen und will bei Borussia Mönchengladbach weitere Punkte sammeln.

Kölns Trainer Stale Solbakken sah keinen Grund, seine Erfolgself vom Freiburg-Sieg zu ändern. Sein Mainzer Kollege Thomas Tuchel rotierte nach der Nullnummer gegen Hamburg hingegen gleich vierfach. Das Ersatzbank-Schicksal traf unter anderen auch den am vergangenen Wochenede so glücklosen Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting.

Von dort bekam der Kameruner – der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde – keinen Anschauungsunterricht in Sachen Offensivfußball zu sehen. Beide Mannschaften agierten kontrolliert, aber wenig kreativ. Die größte Torgefahr kreiirten die Kölner für ihr eigenes Tor in Eigenarbeit. Miso Brecko (22.) wollte den Ball zu seinem Torhüter Michael Rensing zurückköpfen, zielte aber am Schlussmann vorbei. Zu seinem Glück kullerte der Ball neben dem Gehäuse ins Aus.

Und Poldi? Seinem Rekordtor kam er zunächst nicht einmal nahe. In der 25. Minute versprach ein Freistoß am Strafraumeck die große Chance – doch der Schuss wurde von der Mainzer Mauer geblockt. Die Inspiration fehlte auch Kölns Fußball-Prinzen.

Kurz vor der Pause wären die Gäste fast doch noch zum Erfolg gekommen. Sami Allaguis Kopfball (43.) ging knapp vorbei, Mario Gavranovic (45.) stellte mit dem ersten Torschuss des Spiels überhaupt Rensing vor keine größeren Probleme.

BVB-Boss entschuldigt sich für Klopp-Schelte bei Podolski

"Prinz Poldi" schießt gegen BVB-Coach Klopp zurück

Keine fünf Minuten waren nach der Halbzeitpause vergangen, da bot sich Köln plötzlich die Chance. Mato Jajalo (49.) scheiterte aus kurzer Distanz an Mainz-Keeper Christian Wetklo, im Nachschuss verzog Christian Clemens. Ein Hinweis auf anstehende größere Fußball-Klasse war die Aktion nicht. Kölns Spiel blieb ideenlos. Mainz hatte sogar immer deutlichere Vorteile. Und wurde durch Allaguis Tor belohnt.

Köln reagierte energisch und fast hätte Podolski (75.) kurz darauf seinen 14. Saisontreffer erzielt. Wetklo lenkte einen abgefälschten Schuss der FC-Ikone gerade noch an die Latte. Zehn Minuten später war Poldi dann zur Stelle und konnte nach sattem Schuss den Rekordtreffer bejubeln.

Die Statistik

Köln: 1 Rensing - 2 Brecko, 21 Geromel, 17 Sereno, 3 Jemal - 5 Riether, 13 Lanig - 15 Peszko, 27 Clemens, 19 Jajalo - 10 Podolski.- Trainer: Solbakken

Mainz: 29 Wetklo - 3 Pospech, 26 Bungert, 2 Svensson, 18 Fathi - 19 Soto, 15 Kirchhoff, 14 Baumgartlinger, 7 Stieber - 22 Gavranovic, 9 Allagui . - Trainer: Tuchel

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 40.000

Tore : 0:1 Allagui (70.) , 1:1 Podolski (85.)