Bayerns Ehrenpräsident sieht Dortmunder Erfolgstrainer als Kandidat für Heynckes-Nachfolge

München. Franz Beckenbauer hat Jürgen Klopp als künftigen Trainer beim Fußball-Bundesligisten Bayern München ins Gespräch gebracht. „Ich weiß nicht, ob Jupp Heynckes sich den Trainerjob noch die nächsten zehn Jahre antun will. Unsere Verantwortlichen machen sich über seine Nachfolge Gedanken. Und ich glaube, dass auf der Kandidatenliste auch Jürgen Klopp steht“, sagte Bayerns Ehrenpräsident in der „Welt am Sonntag“. Der Vertrag von Borussia Dortmunds Erfolgstrainer Jürgen Klopp läuft 2014 aus. Der 66-jährige Heynckes hat bei Bayern noch einen Kontrakt bis 2013.

Beckenbauer geht davon aus, dass Heynckes „irgendwann einen Titel als Möglichkeit nimmt, um seine Trainerkarriere zu beenden“. Neben Klopp kann er sich auch Kandidaten aus dem Ausland vorstellen. So wisse er zwar nicht, ob Deutschland für Jose Mourinho von Real Madrid interessant sei, doch: „Er wäre vom Charakter und vom Auftreten eine Bereicherung für die Bundesliga“, sagte Beckenbauer.

Bevor sich Bayern um die Nachfolge von Trainer Jupp Heynckes kümmert, stehen beim deutschen Rekordmeister in der Winterpause zunächst Vertragsverhandlungen an. So soll unter anderem mit Arjen Robben und seinem Berater über den bis 2013 datierten Kontrakt des niederländischen Superstars gesprochen werden. Trotz der Verletzungsanfälligkeit des 27-Jährigen sprach sich Beckenbauer für seine Weiterbeschäftigung aus: „Ich würde mit ihm verlängern. Wir wissen, dass er empfindlich ist. Aber er kann Spiele allein entscheiden.“

Von der Bedeutung eines anderen Leistungsträgers zeigte sich Beckenbauer derweil überrascht. Denn die Bundesliga-Misserfolge der Bayern hatte Beckenbauer nach dem Ausfall von Bastian Schweinsteiger (Schlüsselbeinbruch) nicht vorausgesehen: „Dass er ein wertvoller Spieler ist, wussten wir. Aber dass er so fehlt, das hat selbst mich überrascht. Er hat sich enorm entwickelt, ist ein echter Kapitän geworden.“

Darüber hinaus äußerte sich Beckenbauer verärgert über den Umgang vieler Bundesliga-Spieler mit den Schiedsrichtern. „Das Erscheinungsbild der Profis auf dem Spielfeld ist nicht gut. Vor allem das der Ersatzspieler“, sagte der 66-Jährige. Bei jeder Entscheidung springe mindestens einer von ihnen auf, um zu reklamieren. „Das ist eine furchtbare Unart geworden und muss aufhören. Sie haben eine Vorbildfunktion. Der müssen sie sich mehr bewusst und ihr gerecht werden.“ (dapd/abendblatt.de)