Der Box-Weltmeister ist nach zwei Eingriffen „sehr geschwächt“. Der WM-Kampf gegen Mormeck soll nun am 3. März 2012 stattfinden.

Düsseldorf. Als Professor Dr. Peter Albers am Montag in Düsseldorf von Wladimir Klitschkos Gesundheitszustand berichtete, lag der Box-Weltmeister auf dem Hotelzimmer in seinem Bett. Selber stellen wollte oder konnte er sich nicht. „Wladimir Klitschko geht es wieder gut, er ist jetzt schmerzfrei und hat keine Beschwerden. Es gab keine Komplikationen“, sagte der Chef-Urologe von der Uniklinik Düsseldorf.

Dem 35-Jährigen Box-Champion war am Wochenende in zwei Eingriffen innerhalb von 24 Stunden ein drei Gramm leichter Nierenstein entfernt worden. Er brauche nun Ruhe und Erholung, sagte Albers, der den zweiten Eingriff am Samstag in Düsseldorf vorgenommen hatte. Bis Sonntag abend ging alles gut, dann traten plötzlich starke Schmerzen auf.

Montagmorgen dann musste Klitschko die für kommenden Samstag in der Düsseldorfer Fußball-Arena geplante Profibox-WM gegen den Franzosen Jean Marc Mormeck absagen. „Er ist natürlich super enttäuscht und traurig, wenn ihn nach sieben Wochen Trainingslager ein drei Millimeter großer Nierenstein ausknockt“, sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte der Nachrichtenagentur dapd. Klitschko werde in den nächsten Tagen zwischen Hotel und Uniklinik pendeln und sich dann im Urlaub weiter erholen.

Der Champion der Verbände WBA, IBF und WBO hatte erst am Sonntag kurzfristig einen Auftritt bei Günther Jauchs RTL-Jahresrückblick abgesagt. „Es ging ihm sehr gut, die Beschwerden sind ganz plötzlich aufgetreten und Wladimir hatte extreme Schmerzen“, berichtete Bönte. Daraufhin suchte Klitschko noch am Abend erneut die Uniklinik auf und entschied sich dann schweren Herzens für die Absage.

Klitschko werde nun noch bis Mittwoch mit Antibiotika und Schmerzmitteln behandelt. „Er ist sehr geschwächt, deshalb ist es sicher nicht sinnvoll, einen Schwergewichts-Kampf durchzuführen“, sagte Peters. Herausforderer Mormeck trug die kurzfristige Absage mit Fassung. „So ist das Leben“, sagte der Franzose. „Ich bedauere das sehr, aber wenn er krank ist, ist er krank. Er wird jetzt erstmal seine Ruhe brauchen“, sagte Mormeck.

Der 39-jährige Mormeck wird seine Chance aber bekommen. Der Kampf soll nun am 3. März 2012 nachgeholt werden. „Wir brauchen noch grünes Licht von der IBF“, sagte Bönte. Eigentlich stünde als nächstes eine Pflichtverteidigung des Weltverbandes IBF auf dem Programm. „Wir hoffen, dass in zwei bis drei Tagen Klarheit besteht. Mormeck ist ebenfalls dazu bereit“, sagte Bönte. Nach seinem Urlaub will sich Klitschko erneut ins Trainingslager begeben und auf die Neuauflage vorbereiten.

Ganz ohne Ballyhoo kam die Pressekonferenz dann aber doch nicht aus. Wie aus dem Nichts stand plötzlich der deutsche Schwergewichts-Boxer Manuel Charr im Raum und polterte ungefragt drauflos. „Ich boxe Witali. Ich bin ein Schalker, ein Ruhrpottler und habe mich von ganz unten nach oben geboxt“, sagte der bislang ungeschlagene „Diamond Boy“, umrahmt von den üblichen Bodyguards. Dann überreichte der 27-Jährige Bönte eine Miniatur-Ausfertigung eines Panzers. „Wir wollen keine drittklassigen Schwergewichtsboxer zu Wort kommen lassen“, sagte Bönte nur. „Ich bin ein deutscher Panzer. Mormeck wäre für mich nur ein Sparringspartner. Witali gehört mir“, sagte Charr, ehe er nach nur zwei Minuten wieder verschwand.

(dapd/abendblatt.de)