Reinbeker Reister unterlag dem Russen Juschni mit 3:6 und 3:6. Zuvor hatte Lübecker Kamke gegen Cilic verloren. Dann traf es auch Stebe.

Hamburg. Nach Tobias Kamke ist am Donnerstagnachmittag der nächste deutsche Teilnehmer beim ATP-Turnier am Rothenbaum ausgeschieden. Nach 1:25 Stunden Spielzeit verlor der Hamburger Julian Reister mit 3:6 und 3:6 gegen Michail Juschni aus Russland.

„Das Ergebnis sieht eindeutiger aus als es eigentlich ist. Es hat mir aber sehr gut getan auf dem Centre-Court zu spielen“, sagte der Sieger im Anschluss an die Partie.

Die Dominanz war dem an Nummer vier gesetzten Russen in beiden Sätzen nicht abzusprechen. Der 25-jährige Hamburger hingegen brauchte einige Ballwechsel um richtig ins Match zu finden. Am Ende verlor er den ersten Satz trotz sehr guter Leistung allerdings mit 3:6.

„Ich bin natürlich ziemlich enttäuscht. Er hat heute aber auch richtig gut gespielt und ich leider eher weniger gut. Also, er hat verdient gewonnen“, gab Reister zu.

Zu Beginn des zweiten Satzes gelang es Juschni den Deutschen direkt im ersten Spiel zu breaken. Sein anschließendes Aufschlagspiel brachte die Nummer 17 der Welt sicher ins Ziel. Schnelligkeit und Präzision zeichnete das Spiel des Russen aus.

Doch Reister kämpfte in jedem Ballwechsel um die entscheidenden Punkte und hielt bis zum zwischenzeitlichen 3:4 aus seiner Sicht gut mit. Dann drehte Juschni allerdings nochmal auf und brachte den zweiten Satz nach Hause. Ein hervorragender Lob an die Grundlinie bescherte dem Russen den erneuten 6:3-Satzgewinn. „Ich konnte heute meinen Plan nicht so gut umsetzen. Bei meinen Aufschlägen hat er mich sehr viel laufen lassen und ich musste zu jeder Zeit fighten“, sagte ein enttäuschter Julian Reister.

Im Viertelfinale trifft der Russe auf Kamke-Bezwinger Marin Cilic aus Kroatien. Am Mittwochmorgen hatte der Kroate Marin Cilic bereits den Schwaben Bastian Knittel in drei Sätzen bezwungen. Am Donnerstag folgte am Rothenbaum der zweite Streich von Cilic. Diesmal traf es Tobias Kamke im Achtelfinale. Der Deutsche unterlag ebenfalls in drei Sätzen und einer Spielzeit von 2:04 Stunden mit 6:3, 3:6 und 2:6.

„Ich bin sehr enttäuscht. Ich hatte eine sehr gute Chance aufs Viertelfinale. Der vergebene Break-Ball hat mich aus dem Konzept gebracht. Er hat aber auch sensationell gespielt und verdient gewonnen“, erklärte Kamke.

Kamke startete besser ins Match, Cilic brauchte hingegen etwas Anlaufzeit. Der erste Satz gehörte letztlich zurecht dem 25-jährigen Lübecker. Mit 6:3 entschied er diesen für sich.

Im zweiten Satz bot sich den Zuschauern ein ganz anderes Bild. Kamke gelang es nicht an den ersten Satz anzuknüpfen, und Cilic fand immer besser in die Partie. Besonders die wuchtigen und präzisen Aufschläge des Kroaten ließen Kamke beinahe verzweifeln. Hinzu kamen die verpassten Break-Chancen des Deutschen und die Empörungen über die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung. Beim Stand von 2:3 aus Sicht von Kamke drehte Cilic förmlich auf. Kein Spiel gab der 22-Jährige im zweiten Satz mehr ab. 6:2 hieß es am Ende.

Und auch im dritten Satz machte Cilic weiter und lag schnell mit 3:0 vorne. Sieben Spiele am Stück entschied der Kroate für sich. Kamke verlor komplett den Faden und fand keine Mittel gegen das Spiel von Cilic. Letztlich unterlag der 90. der Welt im dritten Satz mit 2:6 und schied somit im Achtelfinale am Rothenbaum aus.

Auch der Schwabe Cedrik-Marcel Stebe ist im Achtelfinale ausgeschieden. Der 20-Jährige aus Vaihingen/Enz musste sich am Donnerstag dem spanischen Sandplatz-Spezialisten Fernando Verdasco mit 5:7, 2:6 geschlagen geben.

"Schade, dass es nicht gereicht hat"

„Schade, dass es nicht gereicht hat, aber Verdasco ist ein super Spieler und er war auch heute noch eine Nummer besser als Dawidenko. Aber ich freue mich, dass ich so gut mithalten konnte“, sagte Stebe und wirkte dabei nichtmal besonders enttäuscht.

Zu Beginn der Partie tat sich der 20-jährige Schwabe etwas schwer, kam allerdings besser in die Partie. 3:5 lag er zwischenzeitlich zurück und kämpfte sich durch ein Break zum 5:5. Anschließend kassierte Stebe allerdings das Re-Break von Verdasco. Das Spiel zum 7:5-Satzerfolg verbuchte der Spanier im Anschluss souverän.

Der zweite Satz gehörte zum größten Teil dem 22. der Welt, Verdasco. Im Laufe der Zeit machte sich bei Stebe mehr und mehr die Verzweiflung breit und viele Bälle landeten im Netz. Die Zuschauern standen trotz alledem hinter dem Deutschen. Auf dem Nebenplatz des Centre-Courts waren die Ränge gut gefüllt und die Besucher versuchten Stebe ins Viertelfinale zu treiben.

Beim Stand von 2:3 aus Sicht von Stebe, musste der Schiedsrichter bei der Platzpflege selbst Hand anlegen und eine unebene Stelle beseitigen. Beim 2:5 kamen dann die Profis ans Werk und reparierten den Court. Nach 1:32 Stunden besiegelte Verdasco mit einem ungefährdeten 6:2-Satzerfolg den Viertelfinaleinzug. „Ich habe weiter Erfahrungen gesammelt, aber ich muss noch hart arbeiten. Ein Ranking unter den Top 100 wäre super nach der Saison“, so Stebe. Im Viertelfinale trifft Verdasco am Freitag auf den an Nummer zwei gesetzten Jurgen Melzer aus Österreich.