Werder Bremens Tim Borowski war beim Spiel gegen Bayer Leverkusen nach einem folgenschweren Zusammenstoß ausgewechselt worden.

Hamburg/Bremen. Werder Bremens Tim Borowski hat sich im Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen vermutlich eine Gehirnerschütterung zugezogen. „Ihm war übel. Er war ein bisschen verwirrt“, sagte Werder-Manager Klaus Allofs am Sonntagabend nach der Partie. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Borowski war beim 2:2 der Norddeutschen gegen die Werkself nach einem Zusammenprall in der 37. Minute ausgewechselt worden. Ob er dabei eine Gehirnerschütterung davon getragen hat?

Für Spekulationen sorgte auch Torsten Frings. Beim 79-maligen deutschen Fußball-Nationalspieler zeichnet sich ein Karriereende im Sommer ab. „Ich werde dieses Jahr 35 und ich hatte eine schöne Zeit und irgendwann muss ja auch mal Schluss sein“, sagte der Mittelfeldspieler im NDR2-Interview. „Es macht schon noch Spaß, aber ich möchte den richtigen Zeitpunkt erwischen, ich möchte nicht zu lange spielen und noch vernünftig laufen können, wenn ich was anderes mache.“

Endgültig sei der Abschied aber noch nicht. „Hundertprozentig ist da nichts. Wir wollen uns jetzt erst mal von unten absetzen, dann werden wir sicher auch über meine Person reden“, ergänzte Frings, der nach seiner aktiven Laufbahn in den Trainerbereich gehen will. (sid)

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Spätes Bremer Glück

Werder Bremen schöpft im Bundesliga-Abstiegskampf neue Hoffnung. Gegen den Tabellenzweiten Bayer Leverkusen erkämpften sich die Hanseaten in einer fulminanten Schlussphase ein 2:2 (0:1) und belegen nach dem 24. Spieltag den 15. Rang, mit drei Punkten Vorsprung auf Abstiegsplatz 17.

Für die in allen Belangen überlegenen Gäste erzielte Eren Derdiyok (42.) und Nationalspieler Simon Rolfes (67.) die Tore für die Rheinländer. Beim 1:0 übersprang Derdiyok die gesamte Hintermannschaft der Bremer einschließlich Torhüter Tim Wiese und drückte den Ball per Kopf aus vier Metern Entfernung über die Linie. Rolfes traf schließlich mit einem Flachschuss aus rund zehn Metern.

Die seit nunmehr sechs Spielen sieglosen Bremer kamen durch ein Eigentor des eingewechselten Stefan Kießling (83.) zum Anschlusstreffer, bevor der Leverkusener Arturo Vidal wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (87.) sah. Den Ausgleichstreffer erzielte Sebastian Prödl (90.+1).

Schon die erste Torgelegenheit erarbeiteten sich die Gäste. In der 10. Minute strich ein Freistoß von Renato Augusto nur knapp am Werder-Gehäuse vorbei. Im Gegenzug kam der junge Florian Trinks, erstmals in der Bremer Startformation, 60 Sekunden später frei zum Schuss, vergab diese Chance aber überhastet. Der U-17-Europameister wurde von Trainer Thomas Schaaf für Aaron Hunt aufgeboten, der zunächst ebenso nur auf der Bank saß wie auch Marko Marin und Marko Arnautovic.

Leverkusen wirkte vor 37.500 Zuschauern im Weserstadion technisch reifer und ballsicherer, die Bremer konnten dieser spielerischen Überlegenheit nur Kampf und gelegentliche Konter entgegensetzen. Eine dieser wenigen Attacken allerdings hätte Tim Borowski in der 19. Minute fast mit einem Torerfolg abgeschlossen, doch Rene Adler konnte den Flachschuss parieren. Sieben Minuten später scheiterte der Ex-Nationalspieler erneut an Adler, es war die bis dahin beste Einschussmöglichkeit der Platzherren.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Geschehen auf dem Spielfeld wenig. Zwar hatten die Gastgeber durch Mittelfeldspieler Philipp Bargfrede in der 50. Minute eine gute Chance, doch im Großen und Ganzen beherrschten die Gäste weiterhin den Spielverlauf. Schaaf versuchte die Offensive seines Teams zu stärken und wechselte nach exakt einer Stunde Spielzeit Marin für Bargfrede ein. Daraufhin kam der SV Werder aber zunächst nur zum ersten Eckball in dieser Begegnung und blieben darüber hinaus ohne Durchschlagskraft - aber auch ohne Glück.

Bei den Norddeutschen konnte sich lediglich Mittelfeldspieler Clemens Fritz, der allerdings seine fünfte Gelbe Karte kassierte, eine gute Note verdienen. Neben dem Torschützen Derdiyok überzeugte im Team von Coach Jupp Heynckes der auffällige Gonzalo Castro.