Ein Kommentar von Alexander Berthold

"Das wird die beste Freezers-Mannschaft, die wir je hatten." Kommt Ihnen dieser Satz bekannt vor? Vor jeder Saison wurde er beim Hamburger Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gebetsmühlenartig von Trainern oder Geschäftsführern gepredigt. Alles neuer, alles besser. Das Ergebnis ist bekannt: Der Erfolg blieb aus. Die Freezers wurden zuletzt in Eishockey-Deutschland nur noch belächelt. In diesem Jahr fielen die Töne moderater aus. Stattdessen handelten die Macher um Michael Pfad endlich.

18 neue Profis, darunter vorwiegend Spieler, die noch eine goldene Zukunft vor sich haben, wurden geholt. Talente, die sonst eher Berlin, Mannheim oder Köln bevorzugten. Dazu wurde mit Stéphane Richer ein Trainer und Sportdirektor verpflichtet, der trotz des Drucks, kurzfristig Erfolg haben zu müssen, auch den Weitblick nicht vernachlässigt. Statt satter Ex-NHL-Stars sollen künftig junge Deutsche Profis das Gesicht des Klubs prägen. Ein Anfang wurde gemacht. Bereits jetzt sieht man im Training, dass mehr Struktur, mehr Professionalität, mehr Feuer vorhanden ist als in so manchem Spiel in der Vorsaison.

Gut, es ist bisher "nur" die Vorbereitung, aber die ersten Eindrücke der mit 26,2 Jahren im Schnitt jüngsten Mannschaft aller Zeiten machen Appetit auf mehr. Auch wenn es in der Saison Rückschläge geben wird - der radikale Schnitt lässt hoffen, dass die Begeisterung, die die Freezers einst auszeichnete, zurückkehrt.