Barcelona. Markus Münch ist optimistisch. "Eigentlich sollte es klappen. Ich habe gut trainiert, fühle mich in Form und bin gesund." Am heutigen Sonnabend muss er sich von 11.40 Uhr an beweisen. 63,50 Meter sind in der Qualifikation der Diskuswerfer für die Finalteilnahme gefordert, eine Weite, die der 24 Jahre alte Hamburger, Bestweite 65,37 Meter, in den langen Armen hat. Wenn die Nerven denn halten. Bei der WM vor einem Jahr in Berlin scheiterte er in der Qualifikation.

Am Donnerstagabend war Münch in Barcelona gelandet, am Freitag hat er auf dem Aufwärmplatz vor dem Stadion leicht trainiert und sich später eine halbe Stunde lang mit den weitläufigen Räumlichkeiten in der Arena vertraut gemacht. Der Wind, weiß er, könnte ein Problem werden, die Richtung änderte sich in den vergangenen Tagen ständig. Diskuswerfer brauchen leichten Gegenwind, wie Flugzeuge beim Start. "Da gehört dann auch ein bisschen Glück dazu, den richtigen Luftzug zu erwischen", sagt Münch. Der Ring, aus dem er wirft, haben ihm die deutschen Diskuswerferinnen gesagt, sei sehr schnell, glatt, aber nicht rutschig. Münch wird deshalb heute drei Paar Sportschuhe mit ins Stadion nehmen. Beim Einwerfen bleibt Zeit für die richtige Wahl.

Münchs Ziel ist ein Platz im Endkampf der besten acht. Favoriten bei der Entscheidung am Sonntag von 9.45 Uhr an sind andere: Olympiasieger Gerd Kanter, 31, aus Estland und Weltmeister Robert Harting, 25, aus Berlin. Eine Medaille scheint für Münch noch außer Reichweite. Sein Trainer Rolf Danneberg aber sagt: "Von der Kraft her braucht er sich in Barcelona vor keinem zu verstecken."