Der Präsident der Bayern hatte die Personalkosten des BVB kritisiert. Watzke verteidgt den Meister: “Unsere Zahlen sind 1 zu 1 nachlesbar“.

Dortmund/München. Hans-Joachim Watzke hat die Kritik von Bayern-Präsident Uli Hoeneß erwidert. „Mich wundert sehr, wie dünnhäutig Uli Hoeneß reagiert. Sollen wir künftig extra gegen Bayern verlieren, damit er nicht meckern muss? Ich erzähle keine Märchen, sondern Tatsachen“, sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten am späten Sonntagabend der "Bild“-Zeitung. Hoeneß hatte Zweifel an den von Watzke genannten Personalkosten beim Deutschen Meister geäußert.

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„Der braucht keine Märchen von 45 Millionen Euro Personalkosten zu erzählen“, sagte Hoeneß in der Sendung „Sky 90“ des TV-Senders Sky und bezog sich damit auf frühere Aussagen Watzkes, der das Mannschaftsbudget der Dortmunder in der nächsten Saison auf eben 45 Millionen beziffert hatte. Darauf konterte Watzke am Abend: „Unsere Zahlen sind 1 zu 1 nachlesbar, und die von Bayern sind nun mal rund dreimal höher.“ Zum Vergleich mit Lemke erklärte Watzke: „Da bin ich wirklich überrascht - man hat mich noch nie des Sozialismus verdächtigt.“

Zudem sprach Hoeneß dem BVB internationales Top-Niveau ab. „Bei aller Liebe, was die Dortmunder im Moment haben, sie haben, glaube ich, etwas hungrigere Spieler, aber sie haben keine Weltklassespieler“, sagte er am Sonntagabend im TV-Sender Sky. Hoeneß sprach zwar von einer „Supersaison“, die die mit acht Punkten vor den Münchnern liegenden Borussen gespielt hätten. „Aber für mich kriegen sie erst dann den Ritterschlag, wenn sie eine Supersaison in der Bundesliga gespielt haben und im internationalen Wettbewerb spielen.“

Hoeneß wies zwei Tage vor dem Halbfinalspiel seiner Bayern in der Champions League gegen Real Madrid anschließend darauf hin, dass die Borussen in dieser Saison „in einer ganz leichten Gruppe“ nicht Dritter, sondern Vierter geworden seien. Tatsächlich war der BVB als deutscher Meister in der Gruppenphase der Königsklasse bereits gescheitert.

Hinter dem FC Arsenal, Bayerns Viertelfinalgegner Olympique Marseille und Olympiakos Piräus hatten die Dortmunder mit nur vier Punkten sogar den Trostpreis Europa League verpasst. „Erst wenn sie diese zwei Dinge in Einklang bringen, wenn sie zeigen, dass sie international mitspielen können, dann sage ich: Chapeau!“, betonte Hoeneß.

„Er muss aufpassen, dass er kein zweiter Willi Lemke wird“, sagte Hoeneß weiter. Mit dem früheren Manager von Werder Bremen lag der 60-Jährige im Dauerclinch. Ihn störe es, wenn immer von den reichen Bayern und den armen Dortmunder gesprochen würde. „Wir haben uns in 35 Jahren alles hart erarbeitet“, sagte Hoeneß.

Mit Material von dpa und dapd