Der Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga spitzt sich zu. Für Hertha BSC und den 1. FC Köln wird es eng. Auch FC-Coach Stale Solbakken steht wieder im Zentrum der Kritik, bleibt aber vorerst in der Verantwortung.

Düsseldorf. Im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga geht die Angst um. Sowohl Aufsteiger Hertha BSC (27 Punkte) als auch der 1. FC Köln (29) stecken nach erneuten Niederlagen weiterhin in einer prekären Situation. Auch der FC Augsburg (31) bangt um den Klassenverbleib. Wichtige Punkte im Existenzkampf sicherten sich dagegen der FSV Mainz 05 (36) und der SC Freiburg (35).

In Köln steht Trainer Stale Solbakken nach dem 0:4-Desaster in Mainz wieder im Mittelpunkt der Kritik. FC-Geschäftsführer Claus Horstmann betonte, dass es für den Trainer keine Garantie bis in die Ewigkeit gebe. Am Mittwoch durfte der Norweger nach einem Gespräch mit Horstmann das Training leiten. Ob Solbakken auch am Sonntag in Mönchengladbach auf der Bank sitzt, ist trotzdem fraglich. Köln kommt nach diversen Fehltritten seiner Profis auch sportlich einfach nicht zur Ruhe. Das Debakel in Mainz war das fünfte Spiel ohne Sieg – und am Sonntag steht das Derby bei Borussia Mönchengladbach an. Da gab es zuletzt für den FC überhaupt nichts zu holen.

„Wir müssen mit dem Wissen, dass sich die Mannschaft auch unter anderen Trainern so präsentiert hat, die richtigen Entscheidungen treffen, um den 1. FC Köln in der Bundesliga zu halten“, sagte der FC-Geschäftsführer nach der Pleite in Mainz.

Neben der Niederlage für die Kölner gab es auch eine unschöne Aktion gegen Lukas Podolski, der von einer Ein-Cent-Münze empfindlich unterhalb des Auges getroffen wurde. Der Nationalspieler sackte kurz zusammen und spielte dann weiter. Der Kölner Club hat keine weiteren Schritte eingeleitet und die Entschuldigung aus dem Mainzer Lager akzeptiert. Allerdings müssen die Rheinhessen mit einer harten Strafe rechnen.

Die einzig positive Nachricht für den 1. FC Köln: Der Tabellenvorletzte Hertha BSC verpasste im Duell mit dem Konkurrenten SC Freiburg die Chance, den direkten Abstiegsplatz zu verlassen – und an Köln vorbeizuziehen. „Ich hoffe, dass wir heute noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen sind und das in den kommenden zweieinhalb Wochen korrigieren können“, meinte Hertha-Profi Christian Lell nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Freiburg. Allerdings wird Abwehrspieler Roman Hubnik dem Club wegen eines Außenbandanrisses längere Zeit fehlen.

In Köln und Berlin hat man unterdessen wohlwollend registriert, dass auch der Tabellen-15. FC Augsburg auf der Stelle tritt. Nach der 1:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart haben sich die Punkteabstände zu Platz 16 und 17 nicht verändert. „Die Situation ist brenzlig. Aber wir haben es uns erarbeitet, dass wir noch um den Klassenerhalt kämpfen“, sagte Augsburgs Torhüter Simon Jentzsch. Gegen die seit mittlerweile acht Spielen unbesiegten Stuttgarter schaffte der Neuling durch Nando Rafael sogar die 1:0-Führung, musste sich am Ende aber nach den Treffern von Serdar Tasci, Martin Harnik und Vedad Ibisevic geschlagen geben.

Damit konnte der VfB den Rückstand auf Platz auf sieben Punkte verkürzen, da Borussia Mönchengladbach nach 2:1-Führung beim SV Werder Bremen durch Rückkehrer Naldo noch den Ausgleich hinnehmen musste. Beide Treffer für die Gäste erzielte Mike Hanke, Markus Rosenberg hatte Werder in Führung gebracht.