Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger rechnet nicht mit der Einführung einer Torlinien-Technologie, da UEFA-Präsident Michel Platini dagegen ist.

Frankfurt/Main. FIFA-Exekutivmitglied Theo Zwanziger rechnet nicht mit der von vielen Schiedsrichtern und Trainern geforderten Einführung einer Torlinien-Technologie im Fußball. „Da bin ich eher skeptisch, denn diesbezüglich gehen die Meinungen doch auseinander. UEFA-Präsident Michel Platini ist dagegen, er setzt auf Torrichter, andere sind für ausgereifte technische Hilfsmittel zur sofortigen Unterstützung der Schiedsrichter“, sagte Zwanziger in einem Interview der Mittwochsausgabe der „Sport Bild“.

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Allerdings hatten sich die Regelhüter des Weltfußballs bei ihrem letzten Treffen Anfang März „im Prinzip“ auf die Einführung einer Torkamera geeinigt. FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke hatte nach der 126. Jahreshauptversammlung des International Football Association Board (IFAB) erklärt, die Technik könnte bereits bei der Club-WM in Japan im Dezember und beim Confederations Cup 2013 in Brasilien zum Einsatz kommen. „Wir wollen das System zur WM 2014 etabliert haben“, sagte der Franzose.

Die endgültige Entscheidung fällt am 2. Juli, einen Tag nach dem EM-Finale, auf einer IFAB-Sondersitzung in Kiew. Dann dürfte auf jeden Fall die Dreifach-Bestrafung durch Elfmeter, Platzverweis und Sperre nach einem Foul im Strafraum abgeschafft werden. „Es gibt in der FIFA und der UEFA die klare Tendenz zur Abschaffung der Dreifach-Bestrafung, weil sie als große Ungerechtigkeit angesehen wird. Der Druck auf das IFAB ist daher ziemlich groß“, sagte Zwanziger. (dpa/abendblatt.de)