Karl-Heinz Rummenigge kritisiert den geplanten Schuldenschnitt für Spaniens Fußball-Klubs, die dem Fiskus 752 Millionen Euro schulden.

Madrid. Karl-Heinz Rummenigge hat einen vom spanischen Sportministerium geplanten Schuldenschnitt für die spanischen Profifußballklubs heftig kritisiert. "Ein solcher Schuldenschnitt wäre aus spanischer Sicht sicherlich erfreulich, aber bestimmt nicht die Lösung aller Probleme“, sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München der Bielefelder Tageszeitung „Neue Westfälische“ (Dienstagsausgabe).

Die spanische Regierung hat auf Anfrage im Parlament unterdessen eingeräumt, dass die Klubs der ersten drei Fußball-Ligen dem Finanzamt 752 Millionen Euro schulden. Davon entfallen rund 490 Millionen Euro auf die 20 Erstligisten. Alleine in den vergangenen vier Jahren hätten sich 150 Millionen Euro an Steuerschulden angehäuft.

Sportminister Miguel Cardenal hatte zuletzt erklärt, dass die Regierung des finanziell angeschlagenen Landes zur Sicherung von Teilforderungen plane, den Vereinen große Teile ihrer Schulden zu erlassen. "Der Ansatz sei, die Schulden restlos auszulöschen und Wege zu finden, dass solch hohe Verbindlichkeiten nicht mehr wieder entstehen, sagte Cardenal der Zeitung Marca über entsprechende Verhandlungen mit der Liga. Dafür müsse man im Rahmen des Möglichen innerhalb einer angemessenen Zeit Formeln finden.

Rummenigge, der zugleich Vorsitzender der Interessenvertretung Europäischer Fußballvereine ECA ist, sprach sich zugleich nachdrücklich für das von der Europäischen Fußball-Union geplante „Financial Fair Play“ aus. "Das Motto lautet: Es darf nicht mehr ausgegeben werden als eingenommen wird“, sagte der 56-Jährige. (abendblatt.de/dapd/sid)