Vitali Klitschko glaubt nicht, dass Cruisergewicht Marco Huck seinen Titel am Sonnabend verteidigt. Vielmehr vergleicht er ihn mit einem Briten.

Hamburg. Vitali Klitschko traut Cruisergewichts-Weltmeister Marco Huck vor dessen Debüt im Schwergewicht am Samstag in Stuttgart gegen den Russen Alexander Powetkin nicht viel zu. „Er erinnert mich sehr stark an David Haye - große Klappe und nichts dahinter. Das Schwergewicht ist eine ganz andere Herausforderung als das Cruisergewicht“, sagte WBC-Champion Klitschko der „Sport Bild“ und glaubt nicht daran, dass sich er selbst und Huck jemals im Ring gegenüberstehen werden.

„Das setzt voraus, dass Huck gegen Powetkin gewinnt – und das glaube ich nicht“, sagte Klitschko. Huck und Powetkin duellieren sich am Wochenende um den WBA-Gürtel. Der Sieger soll den Titel anschließend gegen den Amerikaner Hasim Rahman verteidigen.

Huck und sein Promoter Kalle Sauerland warteten nicht lange mit der Retourkutsche. Sie machten das Management von Schwergewichts-Champion Witali Klitschko für die skandalösen Vorfällen am Rande seiner erfolgreichen Titelverteidigung gegen den Briten Dereck Chisora verantwortlich. „Klitschkos Manager Bernd Bönte hat die Ohrfeige vor dem Kampf inszeniert, um die Fernseh-Einschaltquote zu steigern. Das ist ihm sehr gut gelungen“, sagte Huck vor seinem WM-Kampf im Schwergewicht am Samstag in Stuttgart gegen den russischen Weltmeister Alexander Powetkin (22.15 Uhr/ARD).

Herausforderer Chisora hatte einen Tag vor dem Kampf für einen Eklat gesorgt und Titelverteidiger Witali Klitschko eine schallende Ohrfeige verpasst. Nach dem Fight hatten sich Chisora und Ex-Champion David Haye geprügelt. Chisora drohte zudem damit, Haye zu erschießen.

Haye, der sich einer Vernehmung durch die Behörden entzog, steht auch beim Kampf Hucks auf der Gästeliste. „Er ist ein Freund, wir lassen ihn auf jeden Fall rein“, sagte Sauerland, der ebenfalls das Klitschko-Management attackierte: „Das war ein Tiefschlag für das Boxen. So eine Situation darf gar nicht entstehen, bei uns wäre sie nicht entstanden. Das war verantwortungslos.“ Auch Hucks Trainer Ulli Wegner sparte nicht mit Kritik: „Das war ganz schlecht für unseren Boxsport.“ (dapd/abendblatt.de)