In der Handelskammer wurden die Preise der 7. Hamburger Sportgala vergeben. Franziska van Almsick wurde mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Hamburg. Bei der siebten Hamburger Sportgala wurden am Montagabend vor rund 1.000 Gästen aus Sport, Wirtschaft und Politik in der Handelskammer der Hansestadt die Sportler des Jahres geehrt. Hamburgs Mannschaft 2011 wurden die HSV-Handballer, die im Mai den ersten Meistertitel der Klubgeschichte gefeiert hatten. An Eric Johannesen, Weltmeister mit dem Ruder-Achter, ging die Auszeichnung als Sportler des Jahres. Bei den Frauen gewann Janne Müller-Wieland, Spielführerin der Hockey-Nationalmannschaft, den Titel. Den „Ehrenpreis 2011“ erhielt Franziska van Almsick für ihre Leistungen als Schwimmerin und für ihr vielfältiges soziales Engagement.

Van Almsick schwelgte nach der Verleihung noch ein wenig in Erinnerungen. "Da wurde ein ganz wunderbarer Film eingespielt", sagte die Ehrenpreis-Gewinnerin sichtlich bewegt, "es wurden viele Sachen erzählt, über die man natürlich nicht die ganze Zeit nachdenkt. Wenn ich diese Bilder von damals sehe, fühlt es sich an, als hätte ich erst vor zwei Jahren aufgehört mit dem Schwimmen."

Überrascht war van Almsick schon ein wenig, dass ausgerechnet sie den Ehrenpreis erhalten hat. "Hamburg ist eine Sportstadt. Hier diese Auszeichnung zu bekommen, ist etwas Besonderes. Es zeigt, dass sich mehrere Leute dafür eingesetzt haben und nicht nur zwei, die meinten, es gäbe ein hübsches Foto mit mir."

Begeistert war auch Jens Häusler, Trainer der HSV-Handballer, von dem Event. "Ich bin hier völlig unvorbereitet hergekommen und wirklich beeindruckt angesichts der Sportstars, die hier anwesend sind", so Häusler. Sein Star des Abends: HSV-Legende Uwe Seeler. Ansprechen werde er die Ikone aber nicht, sagte Häusler. "Ich glaube, ich bewundere ihn lieber aus der Ferne."

Ob HSV-Torhüter Johannes Bitter da mehr Mut bewies? Der Keeper der HSV-Handballer hatte sich gleich eine ganze Reihe an Gesprächspartnern für den Abend vorgenommen. "Hier sind viele gute Jungs und Mädels, die man kennt und mit denen man ein wenig plauschen wird", kündigte Bitter an, der gemeinsam mit seinem Team zur Mannschaft des Jahres gewählt wurde. Eine lange Partynacht schloss Bitter allerdings aus. "Der Trainer wird uns sicherlich irgendwann zusammenpfeifen und den Abend für beendet erklären", so Bitter, "wir werden bestimmt nicht die Letzten sein, die die Party verlassen."

"Langsam hab ich wieder Lust auf Sport"

Feiern konnte auch Hockey-Spielerin Janne Müller-Wieland, die auch auf der After-Show-Party noch immer etwas ungläubig reagierte, wenn man sie auf ihre Auszeichnung ansprach. "Der Preis hat eine sehr große Bedeutung. Trotzdem ist es irgendwie komisch ohne die Mannschaft ausgezeichnet worden zu sein. Team und Trainer sind extrem wichtig. Deshalb schließe ich sie in diesen Preis mit ein."

Die Ereignisse der 7. Hamburger Sportgala im Live-Blog:

20:45 Uhr: Alle Preisträger und Laudatoren wurden noch einmal auf die Bühne gebeten, der Moment von den Fotografen festgehalten. Freudige Gesichter bei allen Gewinnern. Nun gehen die Sportler zum wirklich gemütlichen Teil des Abends über... Gefeiert wird sicherlich bis spät in die Nacht.

20:35 Uhr: Krönender Abschluss der Veranstaltung: Franziska van Almsick erhielt den Ehrenpreis der Sportgala. Moderator Johannes B. Kerner ließ es sich nicht nehmen, den Schwimmstar für die sportlichen Erfolge der Vergangenheit und das große soziale Engagement zu ehren. "Ich könnte jetzt die ganzen Erfolge aufzählen, Titel, Medaillen, Pokale.... aber man muss über die sportliche Leistung eigentlich gar nicht viel sagen", so Kerner. "Franziska hilft anderen manchmal mehr als sich selbst", ergänzte Kerner in Anspielung auf Ratschläge, die van Almsick einst Skirennfahrerin Maria Höfl-Riesch und Schwimmerin Britta Steffen gegeben hat.

"Franziska, für mich hast Du alles erreicht", so Kerner. Auch wenn der Erfolg bei den Olympischen Spielen ihr nicht vergönnt gewesen sei.

Ein TV-Einspieler aus frühen Tagen der Karriere von van Almsick sorgte schließlich für eine Überraschung im Publikum: 1991 interviewte der blutjunge Moderator Kerner eine wunderbar unbedarfte Franzi. An diesem Abend, viele Jahre später, erhielt sie den Ehrenpreis von ihm.

Van Almsick bedankte sich bei ihrem Laudator. "Es hat mich sehr berührt. Da waren ein paar Bilder dabei - da hast Du echt schlechter ausgesehen als ich, Johannes", scherzte eine sichtlich zufriedene van Almsick, die ein weißes, schulterfreies Kleid trug.

20.15 Uhr: Der HSV Hamburg ist Mannschaft Jahres! TV-Moderator Marc Bator hat die Lobeshymne auf die Handballer gehalten, die in der Saison 2010/2011 erstmals in der Vereinsgeschichte deutscher Meister geworden sind. 10.000 Fans jubelten der Mannschaft damals bei der Feier auf dem Rathausmarkt zu. Heute applaudieren die über 1000 Gäste in der Handelskammer Hamburg. "Recht herzlichen Dank allen Hamburgern, die uns gewählt haben", sagte Martin Schwalb, heute Präsident des HSV und damals Trainer der Meistermannschaft. Nicht bei der Sportgala dabei war Spielmacher Michael Kraus, der mit einem Magen-Darm-Infekt das Bett hüten musste. Dafür kam Maskottchen Horni mit auf die Bühne.

20.00 Uhr: Kleine Zwischeneinlage: HSV-Trainer Thorsten Fink wurde von Moderator Uli Pingel ins Verhör genommen, die Niederlage gegen Werder Bremen noch einmal aufgearbeitet. "Wir waren die spielbestimmende Mannschaft", so Fink. Trotzdem müsse man die Niederlage akzeptieren. Und was hält Fink von einem Derby mit St. Pauli? "Konkurrenz belebt das Geschäft, das ist gut für die Bundesliga. Besser ist es natürlich immer, wenn wir gewinnen. Aber gegen St. Pauli haben wir auch noch etwas gutzumachen", so Fink. Applaus vor allem von den HSV-Fans im Saal.

19.45 Uhr: Laudatorin Jasmin Wagner hielt die Rede für den "Sportler des Jahres". "Es war ein knappes Foto-Finish", kommentierte Wagner die Entscheidung. Gewonnen hat Erik Johannesen. Der 1,93 Meter große Athlet konnte den Preis leider nicht persönlich entgegennehmen. Der 23-Jährige vom RC Bergedorf, der mit dem Deutschland-Achter Anfang September 2011 zum dritten Mal in Folge den WM-Titel gewann, bereitet sich derzeit beim Trainingslager in Sevilla auf die Olympischen Spiele in London vor. Hamburgs Goldhoffnung bedankte sich deshalb per Videobotschaft für die Auszeichnung. "Das ist für mich eine ganz besondere Ehre, ein ganz besonderer Preis. Ich will dieses Jahr wieder in den Achter und die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen holen. Hoffentlich sehen wir uns nächstes Jahr wieder", so Johannesen. Stellvertretend für den Athleten nahm der ehemalige Hamburger Ruderer und fünffache Weltmeister Peter-Michael Kolbe den Preis entgegen.

19.40 Uhr: Freude und ein wenig Unglaube. Im Gesicht von Janne Müller-Wieland konnte man beides beobachten. Die 25-Jährige wurde als beste Sportlerin ausgezeichnet. Susi Kentikian übergab der erfolgreichen Hockey-Spielerin vom UHC unter dem lauten Beifall des Publikums den begehrten Preis. Die Kapitänin des Uhlenhorster HC führte ihre Mannschaft im vergangenen Jahr unter Einsatz ihrer ganzen Erfahrung zur deutschen Meisterschaft. Im August gewann sie mit der Nationalmannschaft zudem EM-Silber. Müller-Wieland setzte sich gegen Handbikerin Dorothee Vieth und Handballerin Stefanie Melbeck durch. "Keine Ahnung, woher das jetzt gekommen ist. Ich bin eine Mannschaftssportlerin, insofern verdanke ich den Preis auch meiner Mannschaft", sagte die Sportlerin des Jahres 2011.

19.30: Auf der großen Bühnenleinwand wurden noch einmal die Highlights des Sportjahres 2011 präsentiert. Die Cyclassics, der Titelgewinn der HSV-Handballer, die großen Fußball-Momente beim HSV und dem FC St. Pauli.... all diese Ereignisse wurden den Gäste noch einmal vergegenwärtigt. Das Publikum im Saal verfolgte gebannt die vielen spektakulären Szenen. Für ein Highlight konnte sich Bürgermeister Olaf Scholz im Interview mit Uli Pingel nicht entscheiden. „Da weiß man gar nicht, wo man anfangen und wo man aufhören soll“, so Scholz, der betonte, dass auch 2012 viele schöne Sportmomente auf Hamburg zukommen werden. Nun aber kommt Laudatorin Susi Kentikian auf die Bühne. Die Boxerin ehrt die Sportlerin des Jahres 2011.

19.15 Uhr: Die Spannung steigt. Die Moderatoren Jessica Kastrop und Uli Pingel haben den Sportgala-Abend eröffnet und die zahlreichen Stars aus Sport, Politik und Wirtschaft begrüßt. Unter den Gästen sind unter anderem die nominierten HSV-Handballer, die in der fünften Reihe Platz genommen haben, Fußballlehrer Thorsten Fink und sein Team, die St. Pauli-Kicker sowie Franziska van Almsick, die heute Abend den Ehrenpreis verliehen bekommt.

19.00 Uhr: Gleich geht es los. Bei der 7. Hamburger Sportgala werden Hamburgs beste Sportler des Jahres 2011 geehrt. Beim exklusiven Vorab-Treffen haben sich einige Ikonen der Sportszene sowie Vertreter der Stadt und der Wirtschaft bereits auf den festlichen Abend eingestimmt. Mit dabei waren unter anderem Bürgermeister Olaf Scholz, Hamburger Senator für Sport und Inneres, Michael Neumann, die Laudatoren des heutigen Abends sowie Fußball-Legende Uwe Seeler. Es wurde nett miteinander geplauscht und gegrübelt, welche Kandidaten in den Kategorien "Mannschaft", "Sportlerin" und "Sportler" wohl das Rennen machen werden. Uwe Seeler fachsimpelte natürlich auch noch ein wenig über den HSV und das runde Leder...

Mit Material von dapd