Gegen die identifizierten Randalierer kann der Verein Stadionverbote aussprechen, sowie Strafanzeige wegen Sachbeschädigung stellen.

Berlin. Weitere sieben Beteiligten an den Ausschreitungen im Berliner Olympiastadion sind identifiziert. Das teilten Fußball- Bundesligist Hertha BSC und die Berliner Polizei am Montag nach einer gemeinsamen Zusammenkunft mit. Rund 150 Chaoten aus dem Hertha-Block waren nach dem Ende des Spiels gegen den 1. FC Nürnberg (1:2) am Samstag mit Holz- und Metallstangen in den Innenraum des Olympiastadions gestürmt. Unmittelbar danach hatte die Polizei bereits 26 Personen festgenommen. Gegen die identifizierten Randalierer kann Hertha Stadionverbote aussprechen sowie Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch oder Sachbeschädigung stellen. Ein Randalierer hat sich selbst gestellt.

Nach der Auswertung von Video-Aufnahmen und weiteren Recherchen gehen die Polizei und der Club davon aus, dass die Aktion nach der mit 1:2 verlorenen Partie gegen Nürnberg von gewaltbereiten Fans nicht geplant, sondern spontan entstanden sei. „Es gab vorher keine Erkenntnisse, dass jemand vorhatte, das Spielfeld zu stürmen“, sagte am Montag ein Polizeisprecher.

Der Ordnungsdienst sei zwar überrascht worden, hätte aber besonnen reagiert. Nach dem Eingreifen der Polizei waren die meisten Randalierer wieder in den Fanblock geflüchtet. Hertha-Präsident Werner Gegenbauer kündigte nochmals harte Konsequenzen für alle Randalierer an, die im Stadion Sachschaden angerichtet hatten: „Wir haben dabei keine Chance zu differenzieren, wer nur hinterher gelaufen und wer vorangegangen ist.“

Die endgültige Bewertung werde noch einige Zeit brauchen: „Dann werden wir die Konsequenzen ziehen und auch daran arbeiten, dass dies nicht wieder passieren kann.“ Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat am Montag ein Ermittlungsverfahren wegen der Fan-Randale von Berlin eingeleitet. Wie ein DFB-Sprecher bestätigte, wurde Hertha BSC zu einer „zeitnahen Stellungnahme“ aufgefordert. Der Kontrollausschuss wird auch Fernsehbilder und Ermittlungsergebnisse der Polizei auswerten und dann entscheiden, ob er Anklage vor dem Sportgericht erheben wird, wovon auszugehen ist.