Beim Afrika-Cup in Angola (10. bis 31. Januar) fehlen insgesamt 15 Profis aus der Bundesliga. Nur sieben Clubs sind überhaupt nicht betroffen.

Düsseldorf. Große Ehre für die Spieler, kleiner Ärger für die Clubs. Alle zwei Jahre lockt der Afrika-Cup mehr als ein Dutzend Fußballprofis auf den Schwarzen Kontinent und die meisten Bundesliga- Clubs müssen zum Rückrundenauftakt auf begehrte Spieler verzichten. Auch bei den diesjährigen Titelkämpfen in Angola (10. bis 31. Januar) fehlen insgesamt 15 Profis aus der Bundesliga, wobei aber kein Verein mehr als zwei Spieler abzustellen braucht und sieben Clubs überhaupt nicht betroffen sind.

Da trifft es Vereine aus anderen europäischen Ländern weitaus härter: Der französische Erstligist OGC Nizza muss sieben Mann abstellen, der FC Portsmouth aus der Premier League fünf. Die Clubs und ihre Trainer müssen akzeptieren, dass ihre afrikanischen Spieler bis zu drei Spieltage in der Meisterschaft ausfallen. Borussia Dortmunds Coach Jürgen Klopp, der auf seinen Stürmer Mohamed Zidan verzichten muss, hat sich damit abgefunden. „Es ist nicht optimal, dass Zidan jetzt fehlt. Wir wussten aber lange um diese Abstellung und hatten Zeit, uns darauf einzustellen. Der Afrika-Cup hat für Afrikaner eine hohe Bedeutung“, sagte Klopp.

Auch Michael Frontzeck von Borussia Mönchengladbach muss in Karim Matmour auf einen Stammspieler verzichten. „Der Afrika-Cup ist natürlich ein Erlebnis. Das muss man respektieren, dass ein Spieler gerne für sein Land spielt. Da werde ich auch nichts gegen sagen“, meinte Gladbachs Trainer. Für den algerischen Nationalspieler kam eine Absage der Turnierteilnahme nicht infrage. „Natürlich ist es schade, dass ich die Vorbereitung und den Rückrundenstart mit Borussia verpasse. Doch es ist eine große Ehre für mich, für mein Land zu spielen. Wenn die Nationalmannschaft ruft, dann ist es die Pflicht der Spieler, diesem nachzukommen“, betonte Matmour.

Allerdings sind nicht alle Spieler dem Ruf der Heimat gefolgt. Der Mainzer Stürmer Aristide Bancé hat die Teilnahme für sein Heimatland Burkina Faso wegen Differenzen mit dem Nationaltrainer abgesagt. „Das war meine persönliche Entscheidung. Ich habe eine andere Meinung als Trainer Paulo Duarte“, sagte der Torjäger, der sich seit Wochenbeginn mit seinem Club im Trainingslager auf die Rückrunde vorbereitet. Nicht alle Bundesliga-Trainer bringen Verständnis dafür auf, dass es ihre Profis zum Afrika-Cup zieht. So beklagte Heiko Herrlich das Verhalten des Algeriers Anthar Yahia, der an einer Schambeinblessur laboriert. „Ich bin absolut enttäuscht von Yahia. Er ist nicht gesund und ich hatte erwartet, dass er seine Reha in Bochum bestreitet“, sagte der Coach des VfL Bochum.

Auch Schalkes Trainer Felix Magath war überhaupt nicht begeistert davon, dass Kameruns Nationalcoach Paul Le Guen seinen Youngster Joel Matip zunächst ins Aufgebot berief. Bei einer Teilnahme am Afrika-Cup hätte der in Bochum geborene Nachwuchskicker, der sich zur Zeit im Trainingslager des Bundesliga-Clubs aus Gelsenkirchen befindet, für keine DFB-Auswahl mehr auftreten dürfen. Doch der 18 Jahre alte Spieler hat die Einladung aus Kamerun nach einem Gespräch mit DFB- Trainer Rainer Adrion abgesagt. „Er will sich auf die Bundesliga konzentrieren“, sagte der deutsche U 21-Coach.