Ein Jahrzehnt in dem der FC St. Pauli so einiges war: Weltpokalsiegerbesieger, Pokalheld, Absteiger - und natürlich Aufsteiger.

20. Mai 2001: Aufstieg per Kopf

5000 Fans des FC St. Pauli pilgern ins Frankenland. 20.000 fiebern auf dem Heiligengeistfeld vor einer Großbildleinwand mit der Mannschaft. Und alle hoffen auf den Aufstieg in die erste Liga. Doch nach zehn Minuten lag Nürnberg schon 1:0 vorne. Kurz vor der Pause konnte St. Pauli ausgleichen. Ein weiteres Tor in Nürnberg war ein Muss für den sicheren Aufstieg - zumal Konkurrent Mannheim bereits in Mainz führte. Dann kommt der Moment von Deniz Baris: In der 76. Minute schießt Marcel Rath an die Latte des Nürnberger Tors - der Ball prallt zurück, Baris stürmt heran und nickt ein. St. Pauli ist erstklassig.

6. Feburar 2002: Weltpokalsiegerbesieger

Ein Fußball-Klub kann einiges erreichen: Meister, Sieger in der Champions League. Das sind nette Titel. Am 6 Februar 2002 gelang dem FC St. Pauli ein Sieg, der zur Legende wurde: Weltpokalsiegerbesieger. Die Kicker vom Kiez schlugen den großen FC Bayern am Millerntor mit 2:1. Und das in einer Zeit, in der St. Pauli mitten im Abstiegskampf steckte. Kurz davor haben die St. Paulianer noch gegen Rostock verloren. Schon zur Halbzeit führt St. Pauli durch Tore von Thomas Meggle und Nico Patschinski. Drei Minuten vor dem Ende müssen die Fans am Millerntor noch einmal zittern. Willy Sagnol trifft zum Anschluss. Doch dann pfeift der Schiedsrichter ab. "Wunder gibt es immer wieder", singt Katja Ebstein aus den Lautsprechern im Stadion.

21. Dezember 2005: Es geht auch Hertha

Sowieso war es schon ein großer Erfolg für den FC St. Pauli überhaupt ins Achtelfinale des DFB-Pokals zu kommen. Burghausen und Bochum waren schon geschlagen. Dann kam Berlin ans Millerntor. Das nächste "B", bitte. "Es geht auch Hertha", meldete die Stadion-Zeitung "Viva St. Pauli". Und es ging auch Hertha. In einem grandiosen und spannenden Spiel gewannen die Kicker vom Kiez mit 4:3 nach Verlängerung.

25. Januar 2006: Wir sind Pokal

Erst der Kracher gegen Hertha, dann kam Werder Bremen. Nordderby im Pokal - bei eisigen Temperaturen und Schnee am Millerntor. Alle spekulierten, ob die Unparteiischen die Partie überhaupt anpfeifen würden. Doch sie taten es - zum Glück für St. Pauli. Mazingu-Dinzey schießt das 1:0 für den Magischen FC, schon nach zehn Spielminuten. Noch vor der Pause gleicht Bremen aus. Doch die zweite Halbzeit steht im Zeichen der Elf vom Millerntor. In Minute 59 schießt Fabian Boll per Seitfallzieher das 2:1, und nur sechs Minuten später schiebt Timo Schultz zum 3:1-Endstand ein. "Wir sind Pokal", heißt es auf den T-Shirts der St. Pauli-Fans. Am Ende waren sie es doch nicht ganz. Das nächste "B" war eine Nummer zu groß. Im Halbfinale verlor St. Pauli gegen den FC Bayern.

25. Mai 2005: Endlich zweitklassig

Es gab ein gutes Vorzeichen: Das Spiel gegen Dresden fand an einem Freitag statt - und das sind bekanntlich die besten Spiele der Kiezkicker, unter Flutlicht. St. Pauli brauchte noch einen Punkt im Spiel gegen Dynamo Dresden, um den Aufstieg in Liga zwei zu sichern. Das Stadion war voll, und der Spielbudenplatz vor einer großen Leinwand ebenso. Das Spiel gegen Dresden wurde allerdings weniger ein Freudenfest, sondern mehr ein Wechselbad der Gefühle. Zur Halbzeit stand es 1:1. Carsten Rothenbach brachte mit seinem 2:1 das Millerntor zum Beben. In der 90. Minute gelang Dresden der Ausgleich - wenig später bekamen die Gäste noch einen Freistoß in bester Schussposition. Doch der Fußballgott ist gnädig mit den Kickern vom Kiez. Der Schuss geht in die Mauer. Und der Kiez jubelt. Schlusspfiff. Aufstieg.