Hamburg. Es wurde lange um Alexander Barta gezittert, gebangt, gehofft. Bleibt er, oder geht der Kapitän der Hamburg Freezers? Seit gestern Nachmittag steht fest, dass der Nationalstürmer an Bord bleibt. Er verlängerte überraschend seinen im Sommer 2010 auslaufenden Vertrag vorzeitig um drei weitere Jahre. "Der Verein brauchte Planungssicherheit und ich auch", sagte Barta. "Deshalb habe ich mich schon entschieden."

Die Freezers-Anhänger hatten zuletzt befürchtet, dass die jüngste sportliche Krise endgültig dafür sorgen würde, dass ihre Identifikationsfigur den Verein aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verlässt. Doch Barta setzt, wie sonst auf dem Eis, ein Zeichen in turbulenten Tagen. "Ich hätte es als ungerecht empfunden, wenn ich in der momentanen Situation geflüchtet wäre. Für mich kam sowieso nur Berlin oder Hamburg infrage. Mit anderen Vereinen habe ich nur lose Gespräche geführt. Ich fühle mich wohl in Hamburg, habe den Freezers viel zu verdanken", erklärte Barta, der aus Berlin stammt und 2005 von den Eisbären nach Hamburg gewechselt war.

Für die Freezers ist diese Personalentscheidung ein Meilenstein und soll die Initialzündung für eine bessere, erfolgreichere Zukunft des in den vergangenen Jahren von einer Enttäuschung in die nächste gerutschten Klubs sein. "Wir wollen um Alex herum eine tolle Mannschaft aufbauen. Natürlich spielt bei einem 26 Jahre alten Spieler seiner Qualität auch Geld eine gewisse Rolle, zumal er auch andere gute Angebote vorliegen hatte - aber wir konnten ihn auch davon überzeugen, dass wir es mit dem Schnitt, den wir im Sommer vollziehen werden, ernst meinen und es keine leeren Worthülsen sind", sagte ein rundum zufriedener Geschäftsführer Michael Pfad und wertete die Unterschrift des Nationalspielers als "Signal für den gesamten Markt". Mit anderen Worten: In den kommenden Monaten sollen weitere Unterschriften mit qualitativ hochwertigen Spielern folgen, damit die Freezers in der Spielzeit 2010/11 endlich ihren eigenen Ansprüchen genügen.

Bis zuletzt hatten sich die Topmannschaften der DEL um den hochtalentierten Freezers-Stürmer bemüht. Vergebens. Barta, dessen neuer Vertrag ihn zum Topverdiener bei den "Eisschränken" machen dürfte, zog es vor, Teil eines erneuten Umbruchs zu werden. "Mein Traum ist es, mit den Freezers auf dem Rathausbalkon die Meisterschaft zu feiern. Mir ist klar, dass dies nicht von heute auf morgen geht. Dafür hätte ich nach Berlin gehen müssen. Ich habe aber Vertrauen, dass es hier aufwärts geht und wir in Zukunft eine vernünftige Mannschaft haben werden." Mit Alexander Barta als Galionsfigur und Torjäger mittendrin.