Gardner-Team verliert nach pomadiger Leistung nicht nur die Punkte, sondern auch Jere Karalahti.

Hamburg. Sie wollten sich im mittleren Tabellendrittel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) festsetzen, stattdessen müssen die Hamburg Freezers den Blick wieder in untere Regionen richten. Nach einer schwachen Vorstellung unterlag das Team von Paul Gardner am Freitagabend den Straubing Tigers mit 3:4 (0:1, 1:1, 2:2).

Es war ein typisches Spiel gegen einen "kleinen" Gegner, das die 5225 Fans in der Color-Line-Arena geboten bekamen. Die mit sechs Ausfällen stark dezimierten Bayern zeigten sich giftig und aggressiv. Die Freezers, denen die Verteidiger Martin Walter (Oberschenkel-OP) und Semen Glusanok (Fußbruch) sowie Angreifer Richard Mueller (Leisten-OP) fehlten, spielten uninspiriert und selten kreativ.

Den Höhepunkt des ersten Drittels bot Jere Karalahti dem Publikum. Der finnische Verteidiger schlug in der 10. Minute seinen Gegenspieler Eric Meloche mit einer Geraden eiskalt zu Boden und prügelte, nachdem Schiedsrichter Steffen Klau nicht eingriff, ohne Handschuhe weiter auf den armen Straubinger ein. Eine Spieldauerstrafe für die Partie am Sonntag (14.30 Uhr, Sky live) in Düsseldorf und der Applaus der Fans waren sein Lohn. Die anschließende Verwirrung in der Freezers-Defensive nutzte Chad Bassen zum Führungstreffer der Gäste, weil er von seinem Gegenspieler Stephan Retzer an seinem Schlagschuss in den linken Torwinkel nicht gehindert worden war.

Nachdem der zuletzt stark aufspielende Matias Loppi im zweiten Drittel in Überzahl einen Abpraller aus kurzer Distanz zum 1:1 verwertet hatte, hallten laute "Jetzt geht's los!"-Rufe durch die Arena. Das tat es dann auch - allerdings in die falsche Richtung, denn nicht einmal eine Minute nach dem Ausgleich traf Jean-Philippe Morin mit einem Blueliner über die Fanghand von Freezers-Keeper Jean-Marc Pelletier zum 2:1.

Im Schlussdrittel blieben die Gäste cool und ließen sich auch vom glücklichen Ausgleichstor Jason Kings, dem ein Abpraller von der Bande vor den Schläger geprallt war, nicht aus der Ruhe bringen. Smith und Tremblay sorgten für die Entscheidung, Wilms 3:4 kam zu spät.

Tore: 0:1 (11:08) Bassen (Tremblay), 1:1 (24:56) Loppi (Barta, King) 5-4, 1:2 (25:44) Morin (Meloche), 2:2 (43:22) King (Barta), 2:3 (45:41) Smith (Mapletoft, Trew) 5-3, 2:4 (55:45) Tremblay, 3:4 (58:31) Wilm (Ratchuk, Tripp) 6-4. Strafminuten: 17 + Spieldauer Karalahti/18. Schiedsrichter: Klau (Sümmern). Zuschauer: 5225.