Die Mannschaft von Trainer Paul Gardner beendet Negativlauf - trotz fünf verletzter Profis.

Köln. Paul Gardner hat sich an verletzungsbedingte Ausfälle in dieser Saison mittlerweile gewöhnt. Selten konnte der Trainer der Hamburg Freezers auf einen kompletten Kader zurückgreifen. So überraschte es auch nicht, dass der kanadische Übungsleiter ruhig blieb, als sich Verteidiger Jere Karalahti und Sturmtalent Thomas Pielmeier kurzfristig mit einem grippalen Infekt abmeldeten und Abwehrspieler Paul Manning sich trotz Unwohlseins zur Verfügung stellte. Mit lediglich 15 gesunden Feldspielern, elf Stürmern und vier Verteidigern, traten die Hamburger am Freitagabend bei den Kölner Haien an und zeigten beim 8:4-(0:2, 4:1, 4:1)-Sieg eine beeindruckende kämpferische Leistung, die mit dem höchsten Auswärtssieg der Saison belohnt wurde.

"Die Kölner haben Probleme im eigenen Verteidigungsdrittel. Das müssen wir für uns nutzten", prognostizierte Gardner, der wieder auf seinen Topscorer Jason King zurückgreifen konnte, vor der Partie und wurde in den 60 Minuten in seiner Vorahnung auf spektakuläre Art und Weise bestätigt. Die Haie, mit 85 Gegentoren die Schießbude der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), bewiesen eindrucksvoll, warum sie diese unrühmliche Rolle innehaben. Praktisch ohne Gegenwehr konnten die Hamburger in der Offensive schalten und walten. Vor allem mit dem überragenden Hamburger Spielmacher Matias Loppi, der allein sechs Punkte (1 Tor, 5 Vorlagen) verbuchte, hatten die Kölner große Probleme. "Das ist mir als Profi noch nie gelungen", so der Finne.

Die Haie hofften besonders nach der zwischenzeitlichen 2:0-Führung darauf, dass die Freezers der angespannten Personalsituation kräftemäßig Tribut zollen müssen. Ein Trugschluss, wie sich herausstellten sollte - die enge Personaldecke der Gäste wurde über die gesamte Spieldauer mit Leidenschaft und unbändigem Siegeswillen kompensiert. Tugenden, die bei den Niederlagen gegen Krefeld und Frankfurt zuletzt schmerzlich vermisst wurden. "Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Jungs. Was sie kämpferisch und auch spielerisch abgeliefert haben war beeindruckend. Wir wollten die vielen Verletzten nicht als Ausrede sehen. Jeder hat für den anderen gearbeitet. Endlich wurden wir dafür auch mal belohnt", jubelte Gardner nach der Partie.

Durch den Erfolg bei den Kölner Haien haben die "Eisschränke" wieder Kontakt zum Tabellenmittelfeld hergestellt. Bereits am Sonntag haben die Freezers im Nordderby gegen die Grizzly Adams Wolfsburg (14.30 Uhr, Color-Line-Arena) die Chance, einen weiteren Schritt in Richtung Play-off-Ränge zu unternehmen. Paul Gardner hofft, dass sich sein Lazarett bis dahin zumindest ein wenig gelichtet hat.

Tore: 1:0 (14:04) Trygg (Flaake, Hecquefeuille), 2:0 (19:26) Flaake (Hecquefeuille, Renz), 2:1 (26:18) Kuhta, 2:2 (27:50) Maximilian Brandl (Fortier, Wilm), 3:2 (29:17) Adams (Sturm), 3:3 (31:22) Tripp (Brandl, Loppi), 3:4 (35:01) Kuhta (Tripp, Ratchuk) 5-4, 3:5 (42:07) Ostwald (Manning, Loppi), 3:6 (47:45) King (Biron, Loppi) 5-4, 4:6 (49:57) Thomas Brandl (Bartek, Frosch) 5-4, 4:7 (57:24) Biron (King, Loppi) 5-4, 4:8 (59:46) Loppi (Ostwald, Dotzler) . Strafminuten: 14/12. Schiedsrichter: Schimm/Ravodin (Waldkraiburg/Russland) . Zuschauer: 10 023.

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