Trotz der Personalmisere will der HSV endlich wieder dreifach punkten. Vielleicht kann Angreifer Mladen Petric dabei schon wieder mithelfen.

Mainz. "Wir müssen jetzt die Ergebnisse einfahren“, sagte Trainer Bruno Labbadia im Hinblick auf die Partie in Mainz (Sonnabend 15.30 Uhr, im Live-Ticker bei abendblatt.de) und die folgenden Aufgaben und verwies auf die verschenkten Punkte gegen Gladbach und Bochum. „Ich hoffe, dass wir die Dominanz, die wir ausgestrahlt haben, nun in Siege umsetzen können."

Dabei können die zuletzt angeschlagenen Marcus Berg und Jerome Boateng wieder mitmischen, auch Eljero Elia und Tunay Torun haben ihre Probleme auskuriert und stehen wieder voll im Saft. Jonathan Pitroipa wird hingegen weiter ausfallen, genauso wie Mittelfeld-Ass Zé Roberto, der sich doch einer Operation unterziehen musste und bis zur Winterpause nicht zur Verfügung stehen wird. „Ich konzentriere mich nur auf die Spieler, die uns zur Verfügung stehen – alles andere kann ich ohnehin nicht beeinflussen“, so Labbadia.

Die einzig positive Nachricht vor dem Auswärtsspiel ist die baldige Rückkehr von Stürmer Petric, der am Donnerstag erstmals mit der Mannschaft trainierte. Sofern er keine Schmerzen im verletzten Knöchel mehr verspüre und sich auch die Zweikämpfe zutraue, sei er möglicherweise sogar eine Option, gegen Mainz eingewechselt zu werden. „Eigentlich hat Mladen keine Probleme mehr, und das Reha-Programm war sehr gut“, machte sich Labbadia selbst Hoffnung auf ein schnelles Comeback der Kroaten.

Bundesliga-Aufsteiger FSV Mainz 05 geht mit breiter Brust in die Auseinandersetzung mit dem Tabellennachbarn Hamburger SV. „Das Spiel ist eine Herausforderung, aber wir sind selbstbewusst genug, die drei Punkte anzustreben“, sagte Trainer Thomas Tuchel. Mit 22 Punkten steht der beste Aufsteiger der Liga auf dem sechsten Tabellenplatz direkt hinter dem HSV.

Personalsorgen wie der norddeutsche Gegner kennen die Rheinhessen nicht. Zsolt Löw steht nach abgesessener Gelbsperre wieder zur Verfügung. Auch sein Vertreter auf der linken Abwehrseite, Peter van der Heyden, hat einen grippalen Infekt überwunden. „Wir sind gut aufgestellt, meinte der 05-Coach. „Wir müssen uns nicht für unseren Platz entschuldigen, wir stehen zu Recht dort oben.“

Die Hamburger haben einen Punkt mehr auf der Habenseite, sind seit fünf Spielen sieglos, aber auswärts noch ohne Niederlage. „Der HSV ist spielerisch schon ein dicker Brocken, aber die Hamburger werden schon Respekt haben. Den Schlüssel zu finden, wie sie uns knacken können, wird ihnen Kopfzerbrechen machen“, meinte der Mainzer Trainer ungewohnt forsch. Doch fünf Heimsiege in Serie geben Selbstvertrauen. „Wir müssen unsere Qualität auf den Platz bringen“, erklärte Tuchel, der noch an seinem Matchplan tüftelt. Man wolle nicht nur reagieren, sondern das Heft in der Hand halten.

Die Leistungen der Mainzer Kicker in den ersten 13 Saisonspielen wecken Begehrlichkeiten anderer Clubs. So wird Stürmer Aristide Bancé schon mit englischen Vereinen in Verbindung gebracht. Kapitän Tim Hoogland zappelt angeblich schon an der Angel von Borussia Dortmund. „Die Gerüchte lassen uns kalt“, erklärte Manager Christian Heidel, der seinen Verein nicht als Wunschtraum eines ambitionierten Spielers sieht. „Jeder will doch gern mal auf der Insel und international kicken“, sagte Heidel. Erst einmal gibt sich Mainz 05 karitativ und erklärte die Partie gegen den HSV zum „Spiel der Herzen“. Trainer, Mannschaft und Fans engagieren sich für eine gute Sache, die vier Mainzer Organisationen zu Gute kommen soll.

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