Frankreichs Regierungschef François Fillon widerspricht und warnt davor, Fußballstreit zu einem Politikum zu machen.

Brüssel. Nach dem umstrittenen Ausscheiden der irischen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Frankreich hat der irische Ministerpräsident Brian Cowen ein Wiederholungsspiel gefordert. Cowen kündigte am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel an, dass sein Sportminister einen Beschwerdebrief an den Fußball-Weltverband FIFA schreiben werde. Er werde abseits der Verhandlungen in Brüssel das Thema auch bei Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy zur Sprache bringen. Zuvor hatte bereits Irlands Justizminister Dermot Ahern eine Wiederholung der Partie verlangt.

Frankreichs Regierungschef François Fillon warnte unterdessen davor, den Fußballstreit zu einem Politikum zu machen. „Weder die französische noch die irische Regierung sollten in die Arbeit der FIFA eingreifen“, sagte Fillon am Donnerstag in Reims. Irland hatte am Mittwochabend durch ein regelwidriges Tor im Entscheidungsspiel gegen Frankreich die WM-Qualifikation verpasst. Dem Treffer zum 1:1-Endstand in der Nachspielzeit war ein absichtliches Handspiel des französischen Kapitäns Thierry Henry vorausgegangen, das schwedische Schiedsrichtergespann hatte die Regelwidrigkeit nicht bemerkt. Henry gab nach dem Abpfiff im Pariser Stade de France zu, den Ball mit der Hand mitgenommen zu haben.

Das Hinspiel in Irland hatte Frankreich in der vergangenen Woche mit 1:0 gewonnen. Wäre es am Mittwochabend in der Nachspielzeit beim Stand von 1:0 für die Iren geblieben, hätte ein Elfmeterschießen darüber entscheiden müssen, welches der beiden Länder zur WM im kommenden Sommer in Südafrika fahren darf.