Beim FC Bayern hat Philipp Lahm für seine Kritik an den Bossen eine Geldstrafe bekommen - auch Luca Toni wurde zur Kasse gebeten.

München/Hamburg. Beim FC Bayern München hängt der Haussegen schief: Nicht nur, dass es sportlich nicht läuft. Am Sonnabend gab es schon wieder keinen Sieg. Das 1:1 gegen Schalke 04 war das zweite Remis in der Liga hintereinander. Jetzt schießen auch noch die Star-Kicker quer - verbal und durch Aktionen, die den Verantwortlichen überhaupt nicht schmecken.

Den Anfang machte machte Philipp Lahm. Der Nationalspieler kritisierte schon vor dem Spiel die Vereinsspitze in ungewöhnlich scharfer Form. „Vereine wie Manchester oder Barcelona geben ein System vor - und dann kauft man Personal für dieses System. So etwas gibt es bei uns nicht. Man darf Spieler nicht einfach kaufen, weil sie gut sind. In der Vergangenheit lief das mit den Transfers nicht immer glücklich“, sagte Lahm der Süddeutschen Zeitung. Dann legte Luca Toni nach. Der Italiener, zur Halbzeit ausgewechselt, verließ fluchtartig das Stadion.

Für beide Bayern-Stars hatte das Folgen. Lahm wurde mit einer vereinsinternen Rekord-Geldstrafe belegt. Sie müsste über 50 000 Euro liegen. Genaue Zahlen wurden nicht genannt. Auch der italienische Weltmeister muss blechen. Die Bayern im November 2009: Ganz oben wollten sie stehen, die Bundesliga dominieren - und in der Champions League Ausrufezeichen setzen. Die Realität ist bitter. In der Königsklasse droht das Aus in der Vorrunde, und in der Bundesliga stehen sieben Klubs vor dem Star-Ensemble. Der Druck auf den umstrittenen Trainer Louis van Gaal wird größer.